empfindlichkeit,
auch
empfindlichheit,
entfindlichheit,
entfindlichkeit,
entpfindlichheit,
entpfindlichkeit
sowie (in 1 Beleg:)
entfindligheit
,
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
entvintlicheit, enphintlicheit
›Wahrnehmung‹
(
Mwb
1, 1736
);
Schreibvarianten des Präfixes wie bei
empfinden
(V.).
1.
›Reizbarkeit; Fähigkeit, (Sinnes)reize wahrzunehmen, auf Reize zu reagieren‹; in Texten der Mystik auch speziell: ›Empfänglichkeit, Zustand der Wahrnehmung, Aufnahmebereitschaft (für seelisches Erleben)‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 5; vgl.  3,  2, (
das
).
Syntagmen:
j. e. haben
;
die e
. (Subj.)
kommen
;
j. / etw
. (Subj.)
in der e. bleiben / sein
;
die e. des leidens
;
die äusseren empfindlichkeiten
;
der geist / verlust der e
.;
die süssigkeit nach der e., eine bewegung von wegen der e
.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Ros.
67, 34
(
Hamb.
1646
):
im fal du geist und entfuͤndligkeit zu liben hettest / so wuͤrdestu ihre stumme seufzer leichtlich vernehmen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Er stuͦnd uf [...], uf daz [...] daz er munder und waker in des lidens enpfintlichkeit belibi.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
so die mineralisch art im menschen wittert, so folget [...] ein bewegung des ganzen leibs von wegen der empfintlicheit.
Ebd. (
1589
):
wie die astra, das ist das feur der gestirn, den geist der entpfintlichkeit, das ist das feur und M(ysterium) des menschen [...] inflammiren.
Niewöhner, Teichner
464, 334
(Hs. ˹
moobd.
,
1370
/
80
˺):
er
[der Mensch]
hat tail mit aller sach: | [...] | mit dem tyer enphindichait.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Sudhoff, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  6, .
2.
s.  3.