paralis,
parilis,
parlis,
parlei,
perlis,
das
;
-es
, auch
-Ø/
–;
paralysis,
die
;
die ersten drei der angegebenen Schreibungen gegenüber den darauf folgenden mit erhöhter Häufigkeit;
zu
mhd.
paralis
(), dies aus
griech.
-
lat.
paralysis
›Lähmung‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 970
).
›Paralyse, motorische Lähmung, Schlagfluß, Hirnschlag, Apoplexie, Muskelkrampf; Gicht‹.
Nur obd. Belege.
Bedeutungsverwandte:
(
der/das
2, , , , (
die
1; ,  6, , I.
Syntagmen:
das p. haben / vertreiben
;
das p.
(Subj.)
jn. rüren / schlagen / treffen, das p. die glieder kränken
;
jn. von dem p. gesund machen, etw. gut für das p. sein
;
kraft des p.
;
salbe zu dem p.
Wortbildungen:
paraliswe.

Belegblock:

Keil, Peter v. Ulm
203
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Die guldin salb zu dem paralis: Nym loröl, marciatam, altheam.
Adrian, Saelden Hort
5215
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
sie trůgend im engegene | swaz lútes in der gegene | man da sach kainen presten han, | [...] | und die daz parilis geslagen het.
Menge, Laufenb. Reg.
2891
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
stete trunkenheite | [...] | Bringet vil gebresten not | Vnd schiket zů dem gehen tot | Ouch zů dem paraliße.
Ebd.
4023
:
wer gebresthafft wäre | Von der wassersuchte swäre | Oder von dem barlis we | Dem were der warme [luft] gesúnder me.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
399, 8
(
els.
,
1362
):
Er machte Eneam gesunt von dem parlys.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do sties in ein siechtage ane und růrte ine das parlys, das er abe dem pferde viel.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sein mund wart im versloßen er ward auf gelost mit dem parolis: noch er enmocht furbas gereden kein wort.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 375, 10
(
Hagenau
1534
):
Daß dich das Parle ruͤre / die Paralysis. Also flůchen die Francken und Voytlender / und ist der schlag / da eyner in seitten gantz lam wirt / oder stirbt von stunden an / darnach es yn trifft.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
siechen alle in kurczer stunt | Wurdent von im wol gesunt: | Wassersucht, malaczen, | Und die das barlei hetten.
Boner, Urk. Brugg
272, 11
(
halem.
,
1495
):
Kaplanei [...], die gegenwärtig mitt einem [...] versiechten krancken mann, mitt der sucht paralisi beladen, versechen ist.
Sappler, H. Kaufringer
25, 125
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Der viert gepräch fröudenlär, | [...] | der ist genant paralisis. | [...] | die gelider er zesammenzwingt, | das er kain werk volbringen mag.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
als in darob in dem zorn und unmut das parlis getroffen.
Rot
335
(
Augsb.
1571
):
Paralys, Lemme des Leibs / der tropff oder schlag / verlurst der empfindligkeit vnd bewegnus eins theyls am leib.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1520
):
Der schlag hat in im etlich krankheiten, welche mit vil namen begriffen werden, als apoplexia, paralysis, lethargus.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô man wein wellt mit dem pipergail und sich der siech dâ mit salbt und bestreicht [...], daz ist den siechen glidern von dem paralis guot.
daz selb öl oder diu salb ist guot für daz paralis und für diu zwai vallenden lait.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
36, 2
(
oobd.
,
1. V. 15. Jh.
):
wem die sprach gelig vnd nicht gereden mag oder wen das paraliß gerurt hab, der trinck das wasser: so gewint er sein sprach wider.
Lehmann, Rezeptb.
232/3
;
Päpke, a. a. O. ; ;
Sudhoff, a. a. O. ;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Strauss, A. v. Villanova dt.
157v
;
241r
;
Eis u. a., G. v. Lebenstein
31, 5
;
32, 3
;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Bremer, Voc. opt.
43056
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 408
;
Malherbe, Fremdw. Ref.
1906, 82
.