befindlichheit,
(etwas seltener:
befindlichkeit
),
die
.
1.
›Fähigkeit zu sinnlicher Wahrnehmung‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Warnock, Pred. Paulis
6, 103
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Er hat wesen mit dem stain, befintlichait mit den tyren, leben mit den pömen.
Ebd.
7, 85
:
Also sint die unvernúftigen tyer vil subtyler und adelicher in iren bevintlichaiten denn der mensch sig, und dise armůt únser fúnf sinnen kumpt allen von der súnd.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag 
3v, 13
 (
Zürich
1521
):
Was sag ich aber võ den thieren / die (wie wol sy kein vernunfft nit hand) befindlikeit haben.
Ebd.
3v, 18
:
die ding wie wol sy kein befindlikeit haben / so befinden sy doch etlicher maß die gůtthaͤt des frydens.
Ebd.
26v, 19
:
Bewegt üch aber der dingẽ keins / weder befintlikeit der natur / noch Christenliche frommkeit.
Haas u. a., a. a. O. 
5r, 22
f.;
2.
›äußeres Wohlbefinden‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Wer got rechte niemen sol, der sol in in allen dingen glich niemen, in hertikait als in befintlichait, in waynen als in fröden, alles sol er dir glich sin.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das etliche lúte alles das ire sůchent, trost und bevintlicheit und wolsin.
3.
›religiös-mystische Erfahrung; religiöse Empfindungskraft‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
so verzúhet doch Got die smeklichen bevintlicheit des grundes manigen gůten luteren menschen vor alle sine lebtage.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. II,
844
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
alle sine lebtagen worent sine liplichen crefte vnd sine beuintlicheit, hertze vnd sinne geheischet vnd geruͤffet von dem vattere zvͦ der hohen glorien.