befindung,
die
;
–/-e
.
1.
›Prüfung, Nachweis, Erkennung‹;
vgl. (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2.
Syntagmen:
b. der sachen, der warheit
.

Belegblock:

Rwb (
seit 1532
).
2.
›Regung, Empfindung (des Körpers); mystische Erkenntnis, religiöses Empfinden‹;
vgl. (V.) 16.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz er sich selben getœtet haben sol an aller vleischlîcher bevindunge.
Jostes, Eckhart  
47, 16
(
14. Jh.
):
daz oberst gut sich reichlich ergeuzet in den geist an einer beveitlicher bevindung.
Nicklas, Seuse.
1914, 124
.
3.
›Urteil, Einsicht in religiöse oder soziale Verhältnisse, auf Erfahrung beruhendes Erkennen; Feststellung von etw.‹;
vgl. (V.) 8.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Dis pruͤfent eben alle genuͤgede, alle bevindunge, alle verstentnisse und alles lieht und aller underscheit.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1642
):
welche nach befindung und gelegenheit der zeit hierin disponiren sollen.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci 
79, 15
(
önalem.
,
v. 1478
):
als der apostolus Paulus schribet von im selber vnd Franciscus bewert hatt mit rehter beuindunge.
Ebd.
105, 16
:
Die manigfaltig befindung siner gesellen bewerten daz.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Da sie nun dise Kranckheit […] ohne Befindung einiger Besserung […] ausgestanden.
4.
›Maßgabe, richterliches Ermessen‹;
vgl. (V.) 89.
Syntagmen:
nach b. erkennen / strafen
.

Belegblock:

Rwb (
seit 1572
).