ehefrau,
die
;
-en/-en
.
›Gemahlin eines Mannes, Gattin, einem Mann durch ein vor Gott, dem Gesetz und der Gesellschaft geleistetes Treueversprechen verbundene Lebenspartnerin (mit besonderem gesellschaftlichem Status)‹; in einigen Belegen bezogen auf die Gottesmutter Maria als
ehefrau
Gottes sowie auf Nonnen als Bräute
ehefrauen
Christi;
zu (
die
2.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
eine / vier ehefrauen haben, eine e. auserkiesen / finden / nemen / vermanen / verstossen / zeigen, ins loch legen, jm. die e. aufrücken
›vorwerfen‹;
j. js. e. sein
;
die e. jn. hindern, keusches leben pflegen, dem manne gehorsam sein, von jm. / wieder jn. klagen, von etw. ablassen
;
einer e. die ere nemen
;
jn. als seine e. bekennen, jn. bei einer e. begreifen, ein eheman bei / mit seiner e. in gemeinsamem gut sitzen, der man eine klage für die e. tun, eine küchendirne über die e. setzen
;
eine erbare / unverleumdete / vorgehende e., gottes gemähelte ehefrauen
;
die e. gottes, des lams
;
ein leben ane e
.
Wortbildungen:
ehefrauisch
›der Ehefrau gehörend‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
ein ehefrewlin mus sie [unser Ehelosen heiligen leute] hindern.
auch der heidnissche poet bekennet, das buler vnd hurn treiber, vngern ehefrawen nemen.
Kuͤnd jhr uns unser ehefrawen auffruͤcken, die wir doch fuͤr Gott mit gutem gewissen und fuͤr der welt nicht als unser huren, sondern als unser ehefrawen bekennen.
Ebd. (
1536
/
9
):
Wer das zugibt, das Greta dein ehefrau sey, der kan nicht leugnen, das jr kind (wo sie from ist) dein kind sey.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Disser keiser Otto vurß hadde ein geil unkuisch wif, die gesan einen mechtigen greven an leifden ind boilschaf, dat he ir dicke weigerde, umb dat he ein eirbair birve eefrauwe hatte.
Köbler, Ref. Wormbs
102, 21
(
Worms
1499
):
Solich clag mag der Man für syn Eefrauwen. der vatter für syn kinder [...] thuͦn.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da ertrenckt man einen [...]; het vier eefrawen.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
so yemant einer vnverleymbten Eefrawen, witwe oder junckfrawen mit gewalt vnd wider jren willen jr junckfrewlich oder frewlich ere neme, derselbig vbeltetter hat das leben verwuͤrckt.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Kein Ehefraw war so außerkohrn, | Die vns den Herren hat gebohrn, | Als die Jungfraw alleine.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Alle gotes gemehelte efrouwen in geistlichem schine eins bewerten ordens süllent leren túreredig sin.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
ich zeyg dir die braut die ee frauwe
[
Luther
1545, Offb. 21, 9:
Weib
]
des lamps.
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 7, 30
(
Straßb.
1524
):
dz die eefrauw sey gehorsam irem eeman.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
230
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
[Von] Thobia | Und siner ee frawen Sara, | Die bÿ ainander lǎgend | Und doch künsches lebens pflagent.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1556
):
[das die vier venner] ufzezeichnen [...] von einem jeden eeman, so mit und by siner eefrouwen in gemeinem guͦt sitzt.
Brack (
Basel
1483
):
Monogamus der ein eefrawen hat.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Hett aber derselb abgestorben eeman vß vorgenden eefrowen / ouch kinder verlassen / dieselben [...] sollent [...].
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ehefrawisch / das einem eheweib zugehoͤrt. [...] Ehefraw schnecken hauß / denckt nimmer drauß.
Ehefraw [...]. Wer ein Ehfraw findet / der findet etwas guts / vnd schoͤpffet segen von dem HEren.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1468
):
weil er bei ainer eefraun begriffen worden war und mit ir wider die heilig ee gesunt hatte.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ;
Köbler, Ref. Wormbs
136, 27
;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
421
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Strauch, a. a. O. ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
17, 24
;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Hulsius
E iiijr
;
v. Bahder, Wortwahl.
1925, 153
.
Vgl. ferner s. v. , .