durchaus,
auch
duraus,
Adv.
1.
›(die ganze Länge, Breite, Reihe u. Ä.) ganz hindurch‹; auch: ›überall; über und über‹; mit räumlicher Komponente; vgl.  15,  7; offen zu 3.
Phraseme:
unz durchaus
›bis an das Ende der Reihe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 41, 13
(
Wittenb.
1545
):
er mas die lenge des Hauses / die hatte durch aus hundert ellen.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
61
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 ander alt kestenbraun horn, so nit durchaus hol.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
331, 6
(
moobd.
,
1473
/
8
):
mit kraft thet er [Paris] den punder
[hier ›den Angriff‹]
so vol drucken; | dass her durchaus zue ende | gund er mit all den seinen werlich rucken.
Bauer u. a., a. a. O.
1158
;
2.
›von Anfang bis Ende; durchgängig, stets, immer‹; gegenüber 1 mit verstärkter zeitlicher oder prozessualer Komponente; vgl.  6,  7; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1, ,  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
DJs Capitel handlet durch aus den Artikel unsers glaubens von der Aufferstehung.
Ebd. (
1542
/
3
):
DEr Alcoran [...] ist durch aus auff Reim weise oder Poetisch gestellet.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
dis Capitel handelt durchaus / vom Anfang biß zum Ende von der Person des HERRN Christi.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
163, 16
(
Nürnb.
1548
):
Aber es ist leyder / wie mit anderem im Babstumb / durch auß also gangen / das die wort gebliben / vn̄ der verstand dauon ist verloren wordē.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
100
;
3.
›ganz und gar; gänzlich, völlig‹; im Einzelnen: ›in jeder Hinsicht‹; ›in vollem Umfang‹; ›einhellig‹; mit Verneinung: ›keineswegs, keinesfalls; unter keinen Umständen‹; vgl.  14,  12; anschließbar an 1; 2.
Bedeutungsverwandte:
 5, ; vgl.  1,  12.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vbique. Allenthalb durchauß durch vnd durch vmb vnd vmb.
Luther, WA (
1528
):
und sind hierynn gantz durch aus Lutherisch, stehen yhrem herrn und heubt bey wie die schelmen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
249, 6320
(
Magdeb.
1608
):
Der Wiesel ist so gar gescheid / | Das er auch verandert sein Kleid / | Damit man [...] / | [...] jhm durchauß vertrawen woll.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Die dritten wollen solches durchauß fuͤr ein falsches [...] vorgeben halten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
wend dein Gedancken, | Zu dem einig wahren Gott, | Von dem solst durchauß nicht wancken.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
und ward im cleinen rat erkennt duraus bis an ainen mann, [...], daß man das Interim annemen [...] solt.
Moscouia
C 4r, 43
(
Wien
1557
):
Seiner Raͤthe khainer hat des Herrn mainung widersprechen duͤrffen / bekhennen durchauß / des Fuͤrstens willen / sey Gottes willen.
Kehrein, a. a. O. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
106, 1
;