dumme,
der / die
.
1.
›dummer, törichter, uneinsichtiger und entsprechend handelnder Mensch, Dummkopf‹; meist als Fremdzuschreibung gebraucht, in der Selbstbezeichnung auch verwendet als Bescheidenheitstopos;
vgl.  1.
14./15. Jh.; gehäuft poetische Texte, teils in Versform.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1, (
der
1, (s. v.  2), ; vgl. , ,
2
,
1
, .

Belegblock:

Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die dumme inwirt nit mit worten bericht.
Der dumme irhebet mit lachene sine stimme.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 46
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
wie wenig achten dein [leidige zuversicht] die tummen!
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ich wil ein krentzlin buwen [...], daz kumpt von seben bluͦmen. man vint mangen frechen dommen dem si sint vnbekant.
Gille u. a., M. Beheim
90, 52
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
also werden sy verfürt | nur durch dy tummen.
Thiele, Minner. II,
13, 9
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Mang jeger thum, unwisser | nympt sich vil tagalt
[›unnützer Zeitvertreib‹]
an.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
574
(
schwäb.
,
1455
):
Davon ich armer tummer | Ein teil hie reden wil.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Du aller tumester du hast disen jüngling verderbt.
er ist ain thor. ain tummer.
Klein, Oswald
42, 24
(
oobd.
,
v. 1408
):
ane kummer | wil ich tummer | als ain frummer | geuden und güffte(n).
Weber, Füetrer. Poyt.
135, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Aus, aus, torhaffter, tummer, | was sol dein öd geschwätz | mit deiner täding krummer?
Jahr, H. v. Mügeln
4
;
Jungbluth, a. a. O.
8, 17
;
Munz, Füetrer. Persibein
191, 3
.
Vgl. ferner s. v.  5.
2.
›Tauber, Gehörloser‹;
zu  4.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
224, 9
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir tauben und tumen, | ir went, das got geneme sey | euer heülen und helsch geschrey.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
lammen, krummen, | Stummen, toren, tumben; | Und wele hettent dúrre lider, | Den half och Maria wider.
Maaler (
Zürich
1561
):
Zuͦ einem Tummen reden / das ist vm͂ sunst vnd vergebens.