dingstat,
die
;
–/-stätte
.
1.
›Ort des Gerichtes, der Gerichtsverhandlung‹; zu  13, (
die
14; ütr.: ›Gericht, Gerichtsinstanz‹.
Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
I, 9; vgl. , ,  1,
1
 1.
Syntagmen:
an die d. kommen, sich an die d. berufen, jn. an die d. weisen, an der d. ein landgericht benennen, jn. auf die d. fürbieten / laden / richten, auf der d. gerichten, zu der d. ziehen, etw. zu der d. tun
;
die dingstätten des reiches / der landgerichte
;
die gemeine / höchste / höhere / rechte d
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
wan dar man vmme eigen [...] claget, da mach her nicht vmme gerichten wan op der dincstat.
Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
130, 7
(
omd.
,
1400
/
1436
):
wil sich der eyne an den rechtin nicht lossin genugin, das von den scheppin [...] gefunden wirt, der mog sich dorvon beruffin an dy hochste dingestat.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Wir richter und schöpfen [...] tun kund [...], das fur uns komen seint an recht dingstatt, da alle ding craft und macht haben, [...].
Unger, Richtes Stig (o. O.
1474
):
Schiltestu ein urtail in der marck, so thw, als hie vor gelert ist [...], so darff man zuhant nicht fur den konig zihen, wenn man zeucht zu höher dingstat.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1377
):
an uͥnser dingstat bi dem galgen wir umb dis nachgeschribnen sache ein lantgerichte benemmet [...] hatten.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
15. Jh.
):
Dis sint die dingstet der lantgerichten, als si von alter har sint komen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
das kainer ôn fürpot und recht nit verliesen mag dann dem das frag und urtail gibt auf unser rechten dingstat.
Leisi, Thurg. UB
5, 236, 29
(
Linz
1348
):
daz man [...] dehainen siner diener noch lüt uf únser und des riches dingstett [...] fürbieten, laden noch rihten sul.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 572, 24
;
Vgl. ferner s. v. (
die
1, .
2.
›Handels-, Marktplatz‹;
vgl.  4, (
die
4.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1478
):
alle die, so veil guͦt haben, [...] die soͤllen das [...] uff die gewonlichen dingstett und marcktplaͤtz fuͤren und tragen.
3.
s.  14.