bube,
der
;
–/-n
,
auch
bub,
der
;
–/en
.
1.
›Junge, Knabe, junger Bursche‹.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
Do hat ihm des Oelschlegers Sohn, ein halbwachsner bube, hierauf geantworttet.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
gleich wie der schnee | ich armer bueb im laid vergee.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sagete ein buobe vremdiu dinc, man gloubete ez im.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1427
):
wer uber 12 jar alt was, meidlein und bublein, die musten auch arwaiten.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
du bub wilt mich erst auch umfürn.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
eines Tags geschahe / daß [...] der böse Bub sein vngewaschen Goschen wieder seinen Vatter auffthaͤtte.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
Darzů wellent si, daz chein werchman noch půb auf die mietstat ge, wan der sein tagwerch gewurchen muͤge.
Ebd. (
moobd.
,
1340
):
Půben muͤgen auch nicht zewch gesein.
Bastian u. a., Regensb. UB
466, 26
(
oobd.
,
1378
):
Den puben auf der Gantzzen, den hat man ez [spil] nicht verpoten, nur bei tag und nicht bei nacht.
Skála, Egerer Urgichtenb.
127, 11
(
nwböhm.
,
1574
):
des Salomons [...] Bueb sej Zum fenster Nein krochen.
Ebd.
135, 13
:
der Pub hab die Schlösser mitt eim Nagel aufgemacht.
Bremer, Voc. opt.
1, 227
;
Schmitt, Ordo rerum
283, 2
;
Voc. inc. teut.
d iiijv
;
Dietz, Wb. Luther f.;
Preuss. Wb. (Z)
1, 851
;
Shess. Wb.
1, 1187
;
Bad. Wb.
1, 362
;
Öst. Wb.
3, 1214
f.;
Vorarlb. Wb.
1, 476
;
2.
›Knecht (Kriegs-, Troßknecht), Diener, Lehrjunge‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1,  3.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1388
):
unde irslugen unde fingen der bi virhondert unde worfen der bloßen buben funfzig in den kalkoben unde vurbranten di zu pulver.
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 95
(
Frankf./M.
1559
):
Darnach jn zu seinem Ritterlichen ehren / mit zweyen getrewen reysigen knechten vnd ein buben sampt dreyen Pferden / wie das euch als einem solchen mechtigen Graffen als jhr seind / wol gebuͤrt / gnedig begaben.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
104, 4
(
Frankf./M.
1568
):
Ich treib alles Ertz Knappenwerck / | Im Thal vnd auff Sanct Annen Berg / | Mit den Steigern / Knappen vnd Bubn.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do schreib der bisschoff zu mentcz widder, das er den boffen, den prediger, solde lassen griffen.
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 3, 34
([
Erfurt
1522
]):
er hat drey kleine buͤblen / die dienent ym zcu tisch.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
am anfang des kriegs hette man auch ein pubenvater gemacht und hette ein panier außgereckt in einem stadel bei der Weydenmüel; da komen hin bei 300 puben, den gab man kost.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Und als der bub den tisch war decken, | Pald die schustrin das krawt hertrug.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
807
(
schwäb.
,
1453
):
Da drang dort her ain vintlich rott, | Preganten bůben one zal.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1498
):
Jacob Voͤgelin hat gesagt, do er zů Erenstorff ain bůb sye, hab er ungevarlich da umb gehuͤt mit rossen und ochsen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 627, 32
(
schwäb.
,
1672
):
es solle auch keiner kein dienstknecht oder bueben annemmen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
do waz es under daz gemein volg und bůben erschullen, er wer ein gifttrager.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
dă fand er zwenn buoben, die hattend ire pfert uß Karlys läger gerytten träncken.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1594
):
dz er [meister] möge halten dry gsellen und kein bůben, oder zwen gesellen und ein bůben.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
Es wil ain jeder [...] sein aigen pueben, aigne dirn, sein aigen roß und etwo alle nacht sein linds pett under dem ars haben.
Skála, Egerer Urgichtenb.
242, 8
(
nwböhm.
,
1578
):
Seine knecht, diener vnd buben habens Im gesagt.
3.
›zuchtloser Mensch, Schurke, Spitzbube‹; speziell: ›Zuhälter‹; auch: ›Falschspieler‹; häufig als Schimpfwort benutzt.
Bedeutungsverwandte:
, , , , (
der
), ,  12,  2, (
der
4.
Syntagmen:
huren und buben; ein arger / aufrürerischer / böser / giftiger / loser / lutherischer / meineidiger / mutwilliger / schändlicher / ungehorsamer / verräterischer / verruchter / wiederwärtiger b
.
Wortbildungen:
bubenbanner
(a. 1488),
bubenbauch
(a. 1527),
bubenek
(a. 1594),
bubenfalte
(a. 1519),
bubenkind
,
bubenlied
(a. 1608),
bubenschwank
(a. 1582),
bubentanz
(a. 1539).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
so sie solche buben und verlauffen Munche in ihren Stedten hetten, zu straffen, auch die hinfurder nicht dulden, besunder sich der gentzlichen eussern.
wahren bey den 30 loser buben dem Probste [...] in seinen Weingarten gestiegen und den all gar abgeschnitten.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Du bose bove, warumme solde ik nen deel hebben in mynes vader erve?
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lotter freyhart / vel freyheit holhipper lotterbub landstreicher schariant bub schelm boͤßwicht.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
O du Gottloser Bube, gott wird dich straffen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1376
):
want he des nachtes reit zu Prage in di stat alleine [...] unde slug sich mit den buben als ein ander bube.
Perez, Dietzin
1, 406, 2
(
Frankf.
1626
):
biß der Mensch etwan gar zu einem Todtschläger / Verraͤhter oder sonst einem verruchten buben wird.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
dennoch liessen is die bufen nicht, sie branten den von Eger 36 dorffer yn dem gedynge.
Thür. Chron.
8v, 3
(
Mühlh.
1599
):
Da kam allerley Volck / From vnd Boͤß / Diebe / Moͤrder / Verraͤhter / Schelcke vnd Buben.
Luther, WA (
1544
):
gleich als kuͤndten es Juͤden, Heiden und Tuͤrcken und dazu die aller ergesten Buben nicht auch thun.
Ermisch, UB Chemnitz (
osächs.
,
1470
):
Eß sal keyn meister eynen knappen setzen, so er weiß unde offinbar ist, das er ein kegel ist ader ein offenbar buffe adir sust eyn wandel an ym habe.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
So haben die meineydigen Buben den Lohn ihres Beginnens empfangen.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
51, 25
(
nobd.
,
1341
/
2
):
daz man also spricht, er ist ein buͤbe, oder sie ist ein huͤre.
Gille u. a., M. Beheim
234, 143
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Hort, wie die sterczer und die pubm | die welt petriegen und petrubm.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
auch so fiel zu hant unzüchtigkeit in das maisterlos volck; alle tabern waren voll hudeln und buben.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
1529
):
Und bist ein scholdrer, kuppler und buob, | Wiewol du täglich gaast uff der gruob | und das schindmesser im arsloch treist.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Komb! laß den verrätrischen buben | Zum alten werffen in die gruben.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
sich moͤgen hůren, bůben, scheiden, | Wan das gefellet inen beiden.
Roloff, Brant. Tsp.
2111
(
Straßb.
1554
):
Ytel hůren und bůben geingen in und auß.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 35, 3
(
Hagenau
1534
):
Es machet offt ein bube / das sein vil fromer leutte entgelten mussen.
Müller, Stadtr. Ravensb.
139, 3
(
oschwäb.
,
um 1413
):
Aber ist gesetzt, ist das dehain burger ald iement dehainen ryffian, buben, hůren one schuld schlecht.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
das ist zů ainer straff geret den hurn und bůben die sich nit halten künden das sie zeleben haben.
Bauer, Geiler. Pred.
468, 23
(
Augsb.
1508
):
Er spricht zu ym / du bist ain schalk / dieb / bůb also und also bist du ain mensch.
Anderson u. a., Flugschrr.
28, 7, 6
([
Augsb.
]
1524
):
ich halt warlich mer auff den Türcken dañ auff die münch / ich het schier gesagt bůben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
daran band man die půben oben mit den henden, und ward ainem jeden taxiert, wie vil man ime mit ainer gaißl straich geben soll.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, o. J.):
hett der munch gesagt, er wöll den lutterischen seuen und půben den weichprunnen segnen.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1467
/
79
):
Wer zů dem andern gicht, du bist ein schelm, ein diep oder ein boͤßwicht oder ein harverluͥffner oder harkomner bůb oder lotter, staͧt zů den meistren, in ze straffen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5, 18, 24
(
Basel
1519
):
sy ist durch ein boͤsen bůben verfieret worden.
Goldammer, Paracelsus
2, 285, 7
(
1530
/
5
):
o ir gleisner und ir buben, verflucht seid ihr, daß ir die ehe in das maul macht und nit in den frauen läßt stehn.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1617
):
argwönige persohnen, wie ouch hůren und bůben, und insonderheit persohnen, so mit frantzosen oder anderen erbsuchten behafft.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Leichtfertig haillos püebisch leut, hueren und pueben schuef er, das mans in kotlacken und hülgen ertrenkt und mit kot zuescharret.
kaiser Nero [...] hat nit so gar unrecht geredt, das all menschen im herzen pueben und schalk sein.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
3. Dr. 15. Jh.
):
Es chamen auch in den pundt vil posser, verzagter pueben.
Mollay, Ofner Stadtr.
190, 6
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Thuen iß dÿ freihait ader dÿ puͤben, Man sol sÿ mit knoͤtteln dar von schlaen vnnd In dem pranger setczen.
Gille u. a., a. a. O.
234, 143
;
301, 156
;
328, 909
;
453, 2498
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
75, 12
;
76, 14
;
236, 36
;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
1452
;
2431
;
3057
;
Roloff, a. a. O.
1447
;
1933
;
Niewöhner, Teichner
125, 39
;
181, 59
;
192, 20
;
439, 19
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
;
Schmid, R. Cysat
6, 16
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 40
.