1
beuten,
V.;
zu
1
.
1.
›tauschen; etw. gegen etw. anderes eintauschen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
, .

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
das ich itzt nicht wolt mit dem Turckisschen keiser beüten, das ich sein gut solt haben vnd mein̂er kunst emperen.
Ebd. (
1537
/
40
):
ich wolte nicht gerne mit ihm wechseln oder beutten, ob ich gleich nicht so heilig bin als ehr.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 3, 32
(
preuß.
,
1458
):
ab czwene gleich mit enander bewten unnd ware vor ware geben.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
das Mattheis Meil, [...], mit minem fatter gebeut hett und innen borggreif laissen sin und das min fatter zinsmeister were in sin stat worden.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
109, 27
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Niemands sal sich unterstehen, der unmundigen kinder unbewegliche gutere, [...] in kaufs, wechsels, beutens ader ander gestalt an sich zu prengen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Mit dem todt ist boͤß beuten. ¶ Beuten / tauschen [...]. Laß vns die buͤcher beuten / tauschen.
2.
›plündern; etw. erbeuten, als Kriegs- oder Diebesbeute an sich reißen; (Gefangene) machen‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
 1,  3, ,  34,  1,  9.
Wortbildungen:
beutfertiger
›Beutemacher‹ (a. 1539),
beutfleisch
(a. 1519),
beutgeld
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
53, 12
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der starken roub wirt er buyten
[
Mentel
:
er teilt
;
Luther
1545:
die Starcken zum Raube haben
]
, want er sine sele gegeben hat in den tot.
Ebd. Jer.
20, 5
:
alle schetze der kunige von Juda wil ich geben in di hant irer viende, und di werden si buyten
[
Mentel
:
beraubent
;
Luther
1545:
rauben
]
und ufladen und vuren zu Babylon.
˹Hierher? Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Das ist der widernisse buten
[subst.; ›Getriebe, Streit, Wüten‹]
, | Di dir vinsternis beduten
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
der heuser und gutter, das sie noch da hatten, möchten sie, die gewaltigen der fursten, gebeutet haben.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
wie gar eyn ringe meit (miet?) | wirtstu dan an dich bůten!
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
was sie von hab und gut funden, das ward alles gepeutt und wekgefürt.
Gille u. a., M. Beheim
328, 195
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann sie die selben haiden | worn peuten, tailn und schaiden, | kains pei dem andern pleib.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
Es kamend ouch unlangest darnach aller fúrsten, [...], uf einen tag gen Lutzern zesamen, von des erloͤsten bútgelts und des schatzgelts wegen der gevangnen sich ze underreden.
Jörg, Salat. Reformationschr.
355, 23
(
halem.
,
1534
/
5
):
alles gstürmt / gblündert / gbütet / und verwuͤst / an geystliche personen vil gwallts und unhandlung gleytt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beut gelt / manubiæ. [...]. Die Kriegsknecht stelen nicht / sondern sie beuten nur.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
sy wären dann ganz bezalt von dem küng irs solds und peutgelt.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1541
):
so sollen si das gerädt der veint peuten und den leichnam geantwurten aim haubtmann.
Hübner, Buch Daniel ;
Thiele, Chron. Stolle ;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 586
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
2, 732
.
3.
›die gewonnene Beute teilen‹.
Syntagmen:
vereinzelt ohne Obj.;
den raub / gewin, vieh b., etw. auf gleichen teil, nach anzal b., etw. unter die knechte, unter sich b., etw. freundlich b
.
Wortbildungen:
beutzettel
›Liste zur Aufteilung der Beute‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
9, 3
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
als sich vroyen di do gesegit haben und einen roub bejayt haben, wen sie den roub buyten
[
Mentel
:
teilent
;
Luther
1545:
Beute austeilet
].
Wiese, UB Wetzlar (
hess.
,
1328
):
waz danne gew(u)nne wurde und bejagith uf die viende, daz sal man deilin und butin nach mannis anczal.
Froning, Alsf. Passionssp.
1098
(
ohess.
,
1501ff.
):
nu holt den raub und butet dan!
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
brochten als vil von dannen, das sie budten, das einen iglichen worden funffczig gulden.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
144, 21
(
nobd.
,
1383
):
daz fuͤren sie [...] in ein holtz und peuten daz darinnen und iederman fuͤret seinen tayl bey der naht heim.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
Concz Pöll selb 10 et cetera’ in die beutzetelen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
haben [...] im ain merkliche summa getraids, vieh und anders genomen, gepewt, verfutert.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
die selben pferde [...] fůrtent sü mit in untz an die Rynbrucke, und bütetent und teiletent sü do under sich.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
plündret die stet, zerriß, beraubet, brach auf die kirchen, peutet solchs alles under die knecht.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Thiele, a. a. O. ;
Palm, Veter Buoch ;
Bernoulli, Basler Chron. ; .