1
beute,
die
;
-Ø/–
;
zu
mhd.
biute
›Beute‹
();
bei Kontamination mit
1
beige
2 entstehen Formen wie
bewck
(s. u.
Baumann
),
peuckt
(s. u.
Turmair
).
›im Krieg erobertes, gestohlenes, auf der Jagd gewonnenes oder sonst in einer gewaltsamen oder unehrenhaften Handlung erworbenes, zur Verteilung anstehendes Gut (Wertgegenstände, Kleider, Geld, Vieh, Nahrungsmittel, Rüstungen, Ländereien, mehrfach auch Menschen, darunter Soldaten und Frauen)‹; nur höchst vereinzelt und ansatzweise ›in Rechtsgeschäften erworbenes Gut‹; ›jm. von Natur aus verliehene Gabe‹.
Phraseme:
auf beute laufen
›plündernd umherziehen‹;
in die gleiche beute kommen
›gleichen Anteil an etw. erhalten‹; ˹
jn. in gemeine beute nemen
;
bei / mit jm. in der beute sein / bleiben
, jeweils ›mit jm. gemeinsame Sache machen‹˺;
in der beute sein
›mit machen‹, speziell: ›gemeinsam zechen‹;
der unglüklichste an der beute sein
›leer ausgehen‹;
die beute ist ausgeteilt
›es gibt nichts mehr zu holen‹;
eine beute vor dem sieg teilen
.
Bedeutungsverwandte:
 417, , (
der
1,  2.
Syntagmen:
b. erplündern / finden / gewinnen / kriegen / nemen
(mehrfach)
/ mitfüren / (aus)teilen
;
der b. begeren, sich einer b. versehen
;
etw. zu b. ausrufen / nemen, den wölfen die schafe zur b. darwerfen, jm. etw. zur b. werden, j
. (z. B.
die meid
)
jm. zu (der) b. fallen / werden, mit der b. hinwegreiten / heimziehen, jm. j. an der b. gebüren, etw. an die b. legen, etw. an die b. kommen, etw. in die b. fallen, auf b. jagen / ziehen, um die b. kämpfen, zweiträchtig werden, um der b. willen uneins werden, etw. aus der b. bekommen, jm. etw. von der b. werden
;
b. von frauen / knechten / kleinoden / gelt / gut
;
die gemeine / gewonnene / gleiche / grosse / gute b
.;
irtum in der b., gewin an der b
.
Wortbildungen:
beutbislein
,
beuter
.

Belegblock:

Luther, WA (
1534
):
Sic per unigenitum filium simus seine erwelte kirche und selige, ewige beute.
Ebd. (
1535
):
[Abraham] schlug sie, erobert und bracht grosse Beute und die gefangnen mit Weib und Kind und aller Habe wider.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 9, 3
(
Wittenb.
1545
):
Wie man frölich ist / wenn man Beute
[
Cranc
:
den roub
;
Mentel
1466:
die raube
]
austeilet.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Rapina. Raub beut ¶ namm.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
74, 954
(
Magdeb.
1608
):
Vnd gabt noch wol die beste Beut / | Eim laͤsterlichen Sackpfeiffs narren.
Ebd.
527, 636
:
Viel hundert tausent kamn gerant / | Mordten / beraubten / Land vnd Leut / | Eilten hinweg mit grosser Beut.
Ebd.
540, 1058
:
Das mit einander wolten Jagn / | Der Fuchs / der Esel vnd der Lewe / | Auff gleiche beut / gefahr / vnd trewe.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
daz iclîchim Littouwin | geburte an der buite | zwênzic cristeneluite.
Wyss, Limb. Chron. U, (
mfrk.
,
1395
):
Unde sollen ẏn auch alle name antworten, ußgenomen reẏsige habe unde ackerepherde, dij sollent in dij gemeẏnen bůte gevallen.
Froning, Alsf. Passionssp.
1096
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich hoffe, das mer die schone meyt | zu der bute solle gefallen!
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
3, 356, 16
(
hess.
,
1566
):
und also die schafe Christi den wölfen zur peyde at lanienam dargeworfen würden.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Der konigk von Salenna [...]. dem wart zu buethe die weideliche magit Exiona [...], dass her der erste was, der das thor errante.
Ebd. 8:
die alle schone buete entphyngen von jungen knechten frawen unde juncfrawen unde von grossen cleynoten.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wart irrethum in der buthe, wanne das volk hatte gereite enteyl gebutet.
Skála, Egerer Urgichtenb.
194, 13
(
nwböhm.
,
1577
):
do er den diebstall Zu Prandt begangen hab domals 14. Creutzer Zur Peutt bekommen.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
96, 4
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ob man ein bewtte gewone, wem das best pferd, schwert vnd harnischt zu bescheydenn am billichstenn sey.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
So einer von gerawbtem oder gestolem gut pewt oder teil nymbt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
hat sich ein huf, bi 800 frier knechten, [...], uf buͤt zeziehen versamnet.
Maaler (
Zürich
1561
):
Schnapper [...] Der ein raub oder beüt ablauffet.
Lauater. Gespaͤnste
30r, 10
(
Zürich
1578
):
wiewol sy [Barfůsser] sich einer besseren büt versaͤhen hettend.
Kottinger, Ruffs Adam (
Zürich
1550
):
wilt das ouch thuon und dich nit schämen? | [...] | wilt by mir in der büt belyben?
Maaler (
Zürich
1561
):
Offentlich Außschreyen oder Außrůffen das die beüt oder entplünderung der knechten soͤlle werden vnd verlangen. Edicere millitibus prædam.
Beüt (die) Raub / Sunderlich die außgezognen kleider der feynden. Spolium, Præda, Captura. Abentheür od’ Beüt darum͂ man kempfft. Certamen. Die Beüt ist außteilt / Jst daruon. Diuisa præda est.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
und gaben von der bewck unser lieben frawen pfarkirchen hie gelt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Dann ich nit gern mit aim gemain | (Der beit beger ich allain), | Ders beser hab, dann ich.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beut / raub / was man im kriege erpluͤndert vnd gewinnet.
einer der ein groß beut krieget [...] Wie man froͤlich ist / wenn man beut außtheilet. [...]. Beuter / rauber / prædo, freybeuter. [...] Herrliche beut [...]. Der erste / kriegt die erste beut. Der Krieg verderbet Land vnd Leut / Wer lebt / dem bleibt die beste beut. Wer gern beschedigt ander leut / Dem wirdt zuletzt dergleichen beut. Prov. Es theilet offt einer die beut auß / ehe der sieg erobert ist. [...] Vil leut / geben vil beut.
Das sey dir zum (beutbißlin) geschenckt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Es warden auch umb der peuckt willen uneins die Schwaben und Reinlender.
Thiele, a. a. O. ; ;
Skála, a. a. O.
162, 3
;
Neubauer, a. a. O.
102, 11
;
Gille u. a., M. Beheim
432, 38
;
Kurz, Murner. Luth. Narr ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Hulsius
B jr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 585
;
Schwäb. Wb. , 981f;
Tpma
1, 456
.
Vgl. ferner s. v. ,  2.