beredung,
die
;
-Ø/-en
.
1.
s.  1.
2.
›Verhandlung, Vereinbarung (als soziale, oft rechtsrelevante Handlung)‹; metonymisch: ›Ergebnis einer Verhandlung, Abmachung, Vereinbarung, Vertrag‹;
vgl.  2.
Rechtstexte vorwiegend des älteren und mittleren Frnhd.
Syntagmen:
eine b. auf- / fürnemen / gezeugen / halten / machen / nemen
;
b.
(Subj.) (
öffentlich
)
be- / geschehen / ergehen, in kraft gehen
;
jn. durch b. zu etw.
(z. B.
zu erben
)
machen
;
bestendige / sunderliche / obgeschriebene / vorgeschriebene / weitere b.
;
b. der ehe
;
brief / zeuge der b
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
215, 8
(
Worms
1499
):
Etlich sindt ekinder vnd nit natürlich als die durch beredung einkintschafften zu erben gemacht werde͂.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
87, 3
(
thür.
,
1474
):
ist her in deme gute [...] an beteylunge unde ane alle bestendige beredunge gesessin.
Ebd.
103, 6
:
ap sy joch dy beredunge geczugete, wy recht ist.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
129, 11, 1
(
schles.
,
1391
):
Das ist dy beredunge, dy do geschen ist czwischen dem̄ hochgeborn fursten [...] vnd h’n hannoze mrokoten.
Ebd.
27
(
1392
):
daz dy vorgeschreben beredunge stete gehalden werde, dez habn̄ wyr vns’re Jngesegele An dezin briff lazin druckin.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
wir haben der obgeschriben beredung einen (brief) von den Grossen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
die beredunge͂ so in vnser obrikeit zwüschen eelüten für genõmen werden.
Köbler, Ref. Wormbs
235, 6
;
Grosch u. a., a. a. O.
18, 16
;
Boos, UB Aarau ;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
350, 23
;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
20, 38
;
Scherzius
123
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 531
;
Wolf, Mathesius.
1969, 437
.
3.
s.  3.
4.
s.  4.
5.
s.  6.
6.
›Erklärung, Verteidigung vor Gericht; Rechtfertigung, Entschuldigung‹.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
her mus yre beredunge nemen myt allem rechte.
Niewöhner, Teichner
719, 65
(
oschwäb.
,
1472
):
das er gatt zuͤ andern weyben. | [...] | er hatt kain beredung nicht | vor dem goͤttlichen angesicht.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1289
):
ist er ein unbesprochen man, so sol er sich bereden mit dem eid und schol man sein beredunge nemen.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
der, dez daz schedlich vih ist, sol den schaden nach seiner selbes beredunge gelten.
Ebd. (
um 1365
):
siben mannen, die ez fuͤr war wizzen, daz er der getat schuldick sey, daz sol man vor seiner beredung tůn.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Swen man überzeugen mag mit siben zeugen [...], des beredung und seiner helffer entschuldigung sol man nicht nemen nach dem lantfridbrief.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ;
Niewöhner, a. a. O.
422, 117
;
Dirr, a. a. O. ; ;