gelübde,
auch
gelübd,
das
,
auch
die
;
-es/-Ø
;
zu
mhd.
gelübede, gelübde
›Gelöbnis, Versprechen‹
();
zur Wortbildung mit dem Suffix
-idi
s.
Henzen, Dt. Wortbildung.
1947, 140
;
Brendel u. a., Wort-und Begriffsbildung [...]
1997, 201-211
.
›Versprechen, Zusage; Gelöbnis, Gelübde, Eid, Schwur‹.
Syntagmen:
das g. abstellen / anfangen / begreifen / brechen / einnemen / empfangen / geben / halten / leisten / nemen / schlagen / schwören / tun / übertreten / verbieten / vergessen / verneinen / verschmähen / volbringen / zerbrechen
;
eines gelübdes ledig sein; jn. in ein g. nemen, aus dem g. entfliehen / gehen
; Doppelformel:
gelübde und eid
;
ein gemeines / götliches / gewönliches / grosses / heimliches / hohes / versprochenes / wunderliches g
.
Wortbildungen:
gelübdehaftigkeit
,
gelübdseid
(verdeutlichend).

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
also die heimlichen geluͤbde nicht wuͤrden offentlich verdampt und auffgehaben.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Ein teil uz sime gelubde gienc, | Die itelkeit in under vienc.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1610
):
Mit gluͤbt vil Mann vnd Frawen, | Hieher gewalfahrt sein.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Buͤrgschafft bestaͤntnus verspruͤchnus geluͤbd gelobung verheissung zusag.
Kollnig, Weist. Schriesh.
14, 16
(
rhfrk.
,
1592
):
nach absterben eines centschöpfen eine andere tüchtige person an deßen statt zue ordnen und mit gelübd und aid ohne vorwißen der ambtleut in die cent anzuenemmen.
Köbler, Ref. Wormbs
33, 22
(
Worms
1499
):
so es ein glaubhafftige person were, so soll er vff syn glübde vnd Eyde zugelossen werden.
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 83, 28
(
Worms
1527
):
Gelübd und gelübdseyd stehen in keyns menschen hand zu halten.
Köbler, Ref. Franckenfort
18
(
Mainz
1509
):
So solt der richter wie von alter her / gelübd von jm nemen sich jns gericht zu stellen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1479
):
Es sollen auch alle glubde, gebode und verbotenis [...] abe sin.
Gerhard, Hist. alde e
756
(
omd.
,
um 1340
):
Alda Jacob mit gevug | Mit Laban ein gelubde slug.
Ebd.
5155
:
Wan mit Bachide er anving | Und mit im ein gelubde anging.
Feudel, Evangelistar
98, 27
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Ich wil senden daz gelubde mynes vater in uch.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz ist daz gelübede, daz in der vater gelobet hât.
Thür. Chron.
5v, 12
(
Mühlh.
1599
):
daß hielt er auch / vnd leistet sein geluͤbde redlich.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
umme schult unde umme gelubde sal man im antwerten zu rechte.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
20, 21
(
schles.
,
1341
):
daz wir byn eynem monden dornoch eynen andirn sullen sezczen, von dem yn alle dy geluͤbde geschen.
Henschel u. a., Heidin
785
(
nobd.
,
um 1300
):
Wurde mir ein gelvbde getan | So mohte ich dester baz gehan.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
37, 17
(
nobd.
,
1488
):
ob einer kumpt und ein gemeinsman begerth zu werden, derselb soll mit gelubden angenommen werden.
Ebd.
114, 47
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
das er seyner gelubde und eyde ledig sei.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
19, 16
(
Nürnb.
,
1446
):
wann ich hab mer mit dir zu redden von den gelübden.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
386, 21
(
els.
,
1362
):
do von geriet er zwifeln an der gelubde des engels.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
der bischof [...] manete sin gesinde vaste mit großen gelubden.
Ebd. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
domit er dem tyfel hette glübede und dienst geton.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1549
):
solte ain jeder underhauptman seine underthanen wider in gelübt nemen.
Ebd. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
dises obristen haidnischen priesters ampt was: auf alle gelüpt, so die römischen burger den göttern geton, ain auffsehen zu haben.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
herr Tristant vermanet den künig seiner gelübt.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Do vergass er aller verwegenlicher riterschaft und gelúbde, die er hate in sinem fuͤrsazz gehabt zuͦ got umb geischlich riterschaft.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
dessen dann auch sy als ebner massen jhre hußgenossen sich mit einer glüpt an eyds statt entladen soͤllend.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1386
):
so soͤlten dise geluͥpte gegen menglichen ab sin und [...] enhein kraft me haben.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
das si irem zuͦsagen, glúpten und verheissen soltent sin nachgangen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1368
):
so sagen wir dich [...] der gelübd, die du darumbe getan hast, ledig und loz.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
Dis gelupt werden ir halten unz uͤf den nechsten sant Johanns tag ze sonnwenden.
Goldammer, Paracelsus
7, 174, 8
(
1530
):
brich das gelübd nit.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
swaz ein hausfraw geluͤbd tuͦt ân irs wirtes willen, daz soln chain chraftt haben.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
543, 6
(
moobd.
,
1473
/
8
):
glübd und aide | hiett er zerprochen an in gar mit schanden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1495
):
Wer ain gelübt oder versprechen thuet und helt daß nit, der soll gebessert werden nach gnaden.
Piirainen, Stadtr. Sillein
50a, 16
f. (
sslow. inseldt.
,
1378
):
Daz iar heizzet in den koroniken daz iar dez gelúbdez.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 185
;
Schmitt, Ordo rerum
65, 2
;
Voc. Teut.-Lat.
k vijr
;
l jv
;
Hulsius
L ijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
2, 356
f.;
Vorarlb. Wb.
1, 1112
;