bedeutnis,
die
;
-Ø/-nisse
, auch
.
1.
›Bedeutung (des lexikalischen Zeichens)‹;
zu  1.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Bedeütnuß der worten. Vis uerborum.
2.
›Inhalt, Aussage (von Texten)‹;
zu  2.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen Anm. 2a (
omd.
,
um 1400
):
ap nu des brieffes lawt und geczugnis vorgang sulle habin.
3.
›Bedeutung (von Träumen), Wirklichkeit, auf die Traumbilder verweisen‹;
zu  4.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Dan.
2, 6
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ist is abir, daz ir mir den troum und sin bedutnisse sait.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
so will ich ǔch die bedǔttnuß dis troumß sagen.
Lutz, Buch Alfadol
240, 3
(
obd.
,
n. 1478
):
Dein traum wirt war werden vnd sein bedeutnüs ist gut.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob .
4.
›Zeichen, Symbol unterschiedlicher Art, Bedeutungsträger; mit dem Zeichen verbundener, durch Deutung ermittelbarer Inhalt, Bedeutung, Zeichensinn‹;
erstere und letztere Variante sind (im Gegensatz zu  56789) nur in einigen Belegen sinnvoll trennbar und werden hier deshalb zusammengefaßt; vgl.  56.
Bedeutungsverwandte:
 4,  1 (subst.), ,  4, .

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
1321
(
rib.
,
1444
):
Dit is dat betzeichen ind beduytnis | Van dem sweerde.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
disse kint | Groze bedutnisse sint | Cristen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
16, 26
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Die slugen und wurfen den man auf dem ochsen in unser bedeutnüß
[›mit Bezug auf uns‹].
Turmair 1, 
357, 35
(
Nürnb.
1541
):
es
[die Namengebung]
hat allweg ein heimlichen sinn und bedeutnus der art, weis und glücksêligkeit auf im tragen.
Ebd.
4, 156, 10
(
moobd.
,
1522
/
33
):
es sei den Juden nur zue bedeutnus aber uns, so die lesten sein, zuer straf […] geschehen.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci 
57, 32
(
önalem.
,
v. 1478
):
Do sprach er von der betùtnis: „Es ist nit ze foͤrchtende, das […]“.
Buijssen, Dur. Rat.
20, 16
(
moobd.
,
1384
):
im ampt der mess […] nuzzen dreyerlay ‹sprach›: chrıͤchischen, ebrayschen und latein zwͤ ainer bedeutnuz das die sach […] in den drin sprachen geschriben ward.
Ebd.
30, 12
:
die czıͤr der har und der hent und dez antluͤcz sind […] aufgesaczt von got den priestern der alten ee zw ainer bedewtnuͤz.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Von des schildes und helmes bedêutnüss […] ich aigenlich han geschriben.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Gille u. a., M. Beheim 
142, 149
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Morrall, Mandev. Reiseb. 
118, 24
;
Buijssen, a. a. O.
11, 1
;
Schmitt, Ordo rerum 
151, 4
;
Dietz, Wb. Luther ;
5.
›Voraussage, zeichenhafte Aussage von etw. in der Zukunft Liegendem‹;

Belegblock:

Lindqvist, K. v. Helmsd. 
86
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das was ain betúdnúst sicherlich | Das von dem edlen geschlaͤcht Jacob | […] | Geboren soͤlt werden ain liechter stern.
Rot
351
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
6.
›Gewicht, Tragweite, Belang e. S.‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Do sin vuz trat ans cruces stab, | Mit vumf mazen vorgeleit, | Daz groz bedutnisse treit | Und grozen trost dem brenget.
Dietz, Wb. Luther .