toben,
das
;
-s/-Ø
.
1.
›Tobsucht, (besinnungslose) Raserei, Wüterei, Toben (von Bezugsgrößen unterschiedlichster Art, z. B. vom Menschen, vom Teufel, vom Wind gesagt)‹;
vgl. (V.) 1.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  2; vgl.  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
Das thut dem alten Trachen zorn | und wil das kind verschlingen, | Sein toben ist doch gantz verlorn.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
86, 7
(
Frankf./M.
1568
):
Damit man deckt die Heusser obn / | Fuͤr Regen / Schnee vnd Windes thobn.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
69, 38
(
tir.
,
1464
):
das ich das sagen sei von dem toben des gemüetes oder von torhait oder von ander sach willen.
Strauss, A. v. Villanova dt.
167v, 2
;
169r, 6
;
Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 56
.
2.
›Ausgelassenheit, Maßlosigkeit; ausgelassenes Toben, Prasserei, Rausch‹; auch: ›Irrsinn, Durcheinander‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  1,  1, (
die
), , , , .
Syntagmen:
ein t. sein
;
etw
. (z. B.
die sinne
)
in t. sein, mit t. leben, etw. tun
;
das ungeschikte t
.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Sie truncken alle swinde, | Vro
v
wen, amyen, heren, | So lange daz sich veren | Ir sinne wart in toben.
Gille u. a., M. Beheim
20, 50
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Sol nun die vinsterung dem licht lob sprechen in und dem leben der tot, das ist ein toben!
Klein, Oswald
9, 36
(
oobd.
,
1411
):
Hatt ainer güt, zwar des bedarf er hüten, | ie grösser er, ie merer toben und wüten.
Ebd.
18, 98
(
1422
/
4
):
Ich han gelebt wol vierzig jar leicht minner zwai | mit toben, wüten, tichten, singen mangerlai.