2
stallen,
V.;
etymologisch von
1
stallen
unterschieden, assoziativ aber wohl darauf bezogen (;
Kluge/S.
2002, 874
).
›Wasser lassen, harnen, urinieren (meist von Pferden, Eseln, auch vom Menschen gesagt)‹.
Bedeutungsverwandte:
, , , ; vgl.  14, , .
Wortbildungen
4
stal
›Urin (des Pferdes)‹ (dazu als Phras.:
der lautere stal
›wasserklarer Urin‹; ),
stalkraut
›Hauhechel‹ (dazu bdv.: , , ; vgl.
Marzell
3, 401
).

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1559
):
Doch thet zu meinem glück gleich stallen | Mein grawe, da fieng ich irn harm | In mein geschir.
Kottinger, Ruffs Etter Heini (
ohalem.
,
1538
):
das herz im lib im
[dem sündigen Menschen]
möcht ussfulen, | vol blater, löcher, krëbs und gallen, | das er nit brünzlen kan, noch stallen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Ononis. Hoͤwhechel / oder Stallkraut alius Acutella, uel resta bouis.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1550
):
Da sie in das Wasser kamen, do stallt des Herren Roß ins Wasser.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ochsenbrech / stallkraut. Ononis.
Ebd. (
Zürich
1561
):
Stallen / seichen / wirt von rossen geredt.
Vgl. ferner s. v. .