policei,
policie,
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
polizî
›Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit‹
(), dies aus
mlat.
politia, policia
›Ordnung, Verwaltung von Stadt und Staat‹
oder
ital.
polizia
›Stadtverwaltung, öffentliche Ordnung‹
, beide letztlich aus
lat.
polı̄tı̄a
/
griech.
politeía
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1025
).
›Regierung, Verwaltung, öffentliche Ordnung‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  5, I, 2,  12, (
das
413,  4, .
Wortbildungen:
policeiampt
›Aufsichts- und Ordnungsbehörde‹ (a. 1656),
policeibeschwerde
›Anzeige einer Ordnungswidrigkeit‹ (a. 1612),
policeibuch
›Sammlung obrigkeitlicher Verordnungen‹ (a. 1583),
policeifal
›Verstoß gegen die öffentliche Ordnung‹ (a. 1657),
policeihandel
›Regierungs-, Verwaltungsangelegenheit‹,
policeiherre
›mit der Aufsicht über das Polizeiwesen betrautes Regierungs- bzw. Ratsmitglied‹ (a. 1599; dazu bdv.: vgl. ,
der
, 7),
policeiobrigkeit
›Regierungs- bzw. Ordnungsbehörde und deren Amtsträger‹ (a. 1616),
policeirat
›amtliche Sitzung zu Polizeiangelegenheiten‹ (a. 1642; dazu bdv.: vgl. ,
der
, 6),
policeirecht
›Gesamtheit der zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung erlassenen amtlichen Vorschriften‹ (a. 1516; dazu bdv.: vgl. ,
das
, 4),
policeireformation
›Reichgesetz über das Polizeiwesen‹ (a. 1555),
policeirichter
›mit Polizeiangelegenheiten befasster Amtsträger‹ (a. 1617; dazu bdv.:  13),
policeisache
1 ›die öffentliche Ordnung betreffende Angelegenheit‹ (a. 1557); 2 ›Verstoß gegen die Vorschriften zur öffentlichen Ordnung‹ (a. 1648), ˹
policeistrafe
(a. 1612),
policeiwandel
(a. 1606)˺ ›Strafe für einen Verstoß gegen die öffentliche Ordnung‹ (dazu bdv.: vgl.  2), ˹
policeiwerk
(a. 1611),
policeiwesen
(a. 1605)˺ ›die öffentliche Odnung betreffende Angelegenheit‹ (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Dairumb spricht ouch Aristoteles in dem anderen boich van dem Regiment eynre pollicien off gemeynden.
Schade, Sat. u. Pasqu.
52, 18
(
rhfrk.
,
1523
):
ie doch hat er in seim abscheid deutscher nation, uf vilfaltig anrůfen aller stend umb frid und polecei, deshalb im regiment sein brůder [...] zů seinem stathalter gemacht.
Laufs, Reichskammergo.
196, 27
(
Mainz
1555
):
So wöllen wir, daß der fiscal vermög und inhalt sollicher pollicey und ordnung gegen den uberfarern derselben jederzeyt, wie sich gebürt [...] handlen und procediren soll.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 286, 19
(
hess.
,
1543
):
das er alle burgerliche polleci mit der gemeinde helf tragen, der oberkeit undertenig und gehorsam sei.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
von welchs Laͤndern / Policey / Gebraͤchen / Reichthumb / vnd Vberwindung / Pedro de Cieza, Francisco Lopes [...] Bücher haben geschrieben.
Luther, WA (
1531
):
und der Obirkeit yre Ordnung eusserlich unvorworffen lasse, welchs dann das fuͤrnhemist in der Christlichen policey ist.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
182, 25
(
nobd.
,
1476
):
dise stat mit vil loblichen polliceien und guten ordnunge versehen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
wes ain rat und gemaind fur ain regiment und pollicei zu handhabung fridens und rechtens [...] gemacht und furgenomen.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 51, 5
(
Coburg
1634
):
als Eutropius die Kirchensachen / die Policey Haͤndel / vnd das Hauptwesen so schnoͤdiglich zerruͤttete.
Sachs (
Nürnb.
1540
):
das man im land halt gut recht, | Gute ordnung und policey.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 5, 19
(
Straßb.
1520
):
Da durch von der Pollitzey die in einikeit eines haupts regieret abgestanden werde.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1550
):
im 49 jar ward verkintt alhie zu Eslingen ein pollecy und ordnung.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1551
/
63
):
alle gute polliceien und ordnungen angelegen sein lassen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1566
):
söllichs nit allein zů grossem nachtheil deß gmeinen vatterlandts, zerstörung gůtter polici und ordnungen, schmelerung der eer gottes [...] dienen und reichen werde.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1607
):
damit beßere policy uf die ban bracht möge werden.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Nachmals seinn die lewt in christenlicher pollicey traeger worden.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
229, 22
(
moobd.
,
1564
):
so kan gute ordnung, policei, recht, gericht und gerechtigkeit erhalten werden.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
34, 3
(
moobd.
,
1558
):
Weiln wir dan alle christliche policey, zucht vnd erbarkhait zubefürdern vnd handtzehaben genedigelich genaigt sein.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
63
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Derhalben wir hernachuolgunt in disem fal pollitzey setzenn vnnd orndnen.