Sapiens. Verstendig [...] rathselig sinnreich scharpffsinnig.
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
458, 26
(
Bremen
1647
):
diese Sachen [...] doͤrffen keines ruͤhmens / wenn die Christen [...] das Gewissen zu raht ziehen wollen.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 635, 39
(
preuß.
,
1453
):
als ir schreybet von der loye wegen der Newesteter etc., so ret adir rotgibet der doctor, das man sye losse ir gewant verloyen.
Große, Schwabensp.
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
eyn iegelich stat ir selber recht setzet [...] nach wiser luͤte rathe.
Ich Martinus Luther, genant Doctor der heyligen schrifft, Augustiner tzu Wittenbergk, fug meniglich zu wissenn, das durch meyn willen, radt unnd zuthat auff montag noch Sanct Nicolai ym M.D.XX Jar vorprennet seyn die Bucher des Pabsts von Rhom und ettlich seyner Jungernn.
Es kan ein armer geringer mensch so wol ein guten radt geben als ein grosser hans.
wer kan alles unrecht weren, wo man gutem rad und trewer meynunge nicht volgen will?
Wie die Heiden gesehen haben, das zorn auch die Vernunfft ubereilet und gibt nimer keinen guten rat.
sonst
[abseits der Predigt, die
dem man, nicht dem weibe befohlen
ist]
kans wol zu weilen geschehen, das ein weib bessern rad gibt, wie man auch ynn der schrifft lieset.
Eines gottlosen Raht fellet jm auff seinen Kopff, seine eigen anschlege werden jn toͤdten.
wenn morgen kompt, wird er seine selbs sorge mitbringen, wie man sagt ,kompt tag, so kompt auch rat‘.
Da mustu denn verzweiveln und ist dir keine hulffe noch rat, wenn du nicht weisst vom Richtstul zum Gnaden stul zu fliehen.
Weil es aber in dem Winckel zu Wittenberg ist auffkomen und der Luther Bapst und Bischoffe nicht zu Rat genomen hat, So mus es unrecht sein.
Drumb so ists kein rath, sondern ein Gebott, do Christus spricht, wir sollen Gott uber alle dieng lieben.
Alberus, Barf. Vorr. Alb.
(
Wittenb.
1542
):
Erasmus Rhoterod. gab auch ein solchen klugen Rat / es solt kein priester on des Bapst erleubnis ein Weib nemen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
260, 31
(
Magdeb.
1608
):
Von denen [allerweisesten Menner] sey mehr Raths vnnd huͤlffe zu hoffen / Weniger vnrichtigkeit aber vnnd Tyranney zubefuͤrchten.
[Iesus] kan dir
[Maria Magdalena]
geben guden rat | vme dine groze missedat.
daz hant der selben stete Wormeß, Spier und Frankfort ratber frunde zwuschen uns [...] bededingt.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
149, 22
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Lieber herre nü gebent mir getrüwen rait.
Karnein, Salm. u. Morolf
159, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Morolff ging zu Jherusalem in die stat, | einen alten juden er da rattes batt.
Köbler, Ref. Wormbs
30, 23
(
Worms
1499
):
Ein yeder beclagter oder antworter mag [...] einen Aduocaten oder erfarende verstendig Lut ersuchen. vnd der selben rate haben.
WEres auch das yemant nach der that so einer tot geschlagen hette [...] demselben hilff rat zulegung thete damit er entroͤnne [...]. dem sol ein handt abgehauwen [...] werden.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
(
hess.
,
14. Jh.
):
ob iz so kummet, daz got inwolle, durch des duvels rat, daz sie rumen und varen wolle von dem clostere, daz man ir daz geisteliche gewant uz zie.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
(
Frankf./M.
1649
):
wie wollen die Doctores vnd Rechtsgelaͤrthen / so hieruͤber Rahts erfragt werden [...] ein rechtmaͤssiges Vrtheil fellen koͤnnen?
v. Tscharner, Md. Marco Polo
46, 15
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
sundir di czeychin und der planete und der gesterne louf do nemen si rot von den meystirn di do heysin astrologi.
[ich] auff rath und schrifftliche anweisung H. Eliæ von Lewen / eine zeit an dessen [Studium Astronomicum] Erleichterung zu wendē / mich entschlossen
(habe).
Gille u. a., M. Beheim
1, 49
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Du, herr, pist auch ein rat geb aller guten ret.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
13, 28
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Er [...] hat der ret gots und seiner diener nicht gevolgt.
Jn solcher not ist weder huͤlffe noch rath / on das man sich fuͤr Gott demuͤtige.
Koller, Ref. Siegmunds
(Hs.
um 1474
):
sye [meyster] gaben woll dem vatter rat, er solt außsuchen zwölff der schonsten junckfrawen und mit den reden.
der künig nam guter lüte roete, waz man dem bosewiht solte duͦn.
Rieder, Gottesfr.
(
els.
,
1382
/
91
):
[die bruͤdere] noment rot darúber
[
instrumente
›testamentarische Verfügung‹]
eins gar erbern geistlichen gelerten pfaffen kartúser ordens.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 67, 21
(
Hagenau
1534
):
Schneller radt nie gut ward.
Die weiber treiben all yhren wandel mit radt des spiegels.
Ebd. 2, 16, 23
([
Augsb.
]
1548
):
Nu kauft Pyrrhias auch das Bech / das in dem Schif war / auß raht und eingeben des alten mannes.
Vil Raths verdirbt bey aim Armen.
Roloff, Brant. Tsp.
1258
(
Straßb.
1554
):
wer nit volgt bei zeit | Eim guͦten raht den man ime gibt | Dem sey auch gantz zuͦ helffen nit.
Warnock, Pred. Paulis
1, 205
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Adam und Eva im paradis [...] wurdent von dem falschen rát und anfechtung des bösen gaist nidergeworfen und fiellent in súnd.
Das ander, mit dem sich der mensch sol behelfen, daz er von sölichen gesichten nit betrogen werde, ist, daz er ains andren ràt daruber sol suͦchen.
Ist er der dingen nit kündig, so an in koͤmmend, so beschaͤme sich nit rat zʼhan; dann das tuͤnd alle wyse richter.
uf die widerspaͤnnikeit, durch die underloͤufer gezetlet, ward der ander rat angenommen, namlich [...].
ich bit ŭch, das ir ein wenig gedult habend, untz das ich miner bruodern und vettern rătt gehept hab.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
18, 28
(
Zürich
1521
):
frag din eygen hertz rats / so würst du finden / dz dich daz zuͦ getriben hat zorn.
Wyss, Luz. Ostersp.
9479
(
Luzern
1545
):
o Jesus, myn aller liebster herr, | wer gibt mir rat, wär gibt mir leer?
Nyberg, Birgittenkl.
2, 154, 10
(
um 1522
):
die graffen namen geistlichen rat vnd ler von inen (zwen from veter).
Sappler, H. Kaufringer
14, 63
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
wölt ir volgen meinem rat, | guot aubentür ewch zuogat.
vor acht tagen hett im [churfurst] der landtgraf gesagt, wie sein gemachel kranckh were, [...] und sein rhat gehapt, ob er
[zu seinen
geschefft
]
reitten solt oder nit.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 813, 41
(
schwäb.
,
1550
):
Es sollen auch weder vogt noch gericht bey niemandts frembder [...] rat suchen noch pflegen.
Bauer, Geiler. Pred.
81, 1
(
Augsb.
1508
):
bit sy
[die
aynsidel
]
dir zuͦ erwerben / die fünft gab des hailigen gaistes / die ist Goͤtlicher radt.
Kohler, Ickelsamer. Gram.
(wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Jch waiß kain bessern rath darinn [Orthographia] zugeben, dan meine obgesetzte zwu Regel, das man in allen woͤrtern, der oren rath hab, wie es aigentlich kling.
Roth, E. v. Wildenberg
(
moobd.
,
v. 1493
):
darnach besambt konig Roboam die jungen, die mit im aufertzogen worden, und fragt sie auch rats.