onmacht,
die
;-Ø/–
;a-
(s. speziell dazu das Stichwort ), an-
, o-
, ohn-
, om-
, omm-
, un-
; aus der Perspektive historischer Wortbildung müßte mindestens zwischen a-
, ane-
und un-
unterschieden werden.1.
›Ohnmacht, Bewußtlosigkeit, aufgrund schwerer körperlicher Belastung, Gewalteinwirkung u. ä. kurzfristig eintretender Schwund des Bewußtseins, der Verfügung über seine geistigen und körperlichen Kräfte‹; offen zu 2.Bedeutungsverwandte:
, II, , / ; vgl. 1, .Syntagmen:
j. in o. fallen
(z. B. auf der tortur, im aderlassen, vor schmerzen
) / kommen / sinken, j. in o. liegen, jm. von der o. geschwinden, j. zu o. geneigt sein
; die grosse o
.Belegblock:
Es erschrickt mancher Mann vor des Balbirers Flieten / das er darüber im Aderlassen in Ohmmacht sinckt.
Nichts des zu weniger aber war er [der fall] so hart / daß er eine stunde ganz verschweimelt und in ohnmacht lag.
das er fur ommacht zur erden sanck vnd jm das gesicht vergieng.
Einer den guten Keß anlacht / Der andr felt dafuͤr in ohnmacht.
wer gneygt were zu grosser onmacht also das jm dauon geschwindt / der brauch Perlin [...].
Ich weiß dieses insonderheit wohl / daß etliche auff der Tortur in ohnmacht gefallen.
Unmacht od’ swindung od’ indruck des gaists. extasis.
Wan das pluͦtt ist der schatz des lebens vnd zuͦ felt Sincopis. Das ist omacht odder der Spasmus das ist der krampff.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›länger anhaltende körperliche Schwäche, physische Entkräftung; Krankheit; Schwermut; Unvermögen, über seine geistigen und psychischen Kräfte zu verfügen, Antriebslosigkeit‹.Phraseme:
das euch der beel in onmacht schände
(ein Fluch).Syntagmen:
die o. empfinden
; eine o
. (Subj.) jn. anstossen, jm. viel o. kommen
; jn. der o. verdriessen
; j. in o. liegen / verschmachten, jn. mit o. schlagen, sich vor o. kaum bewegen können, j. labsal vor o. haben
; die o. des herzen / hirnes / magens, der leber, die o. armer leute
; die grosse o
.Wortbildungen:
onmächte
Belegblock:
Swenne dem menschen ist we, | Daz her swarsuchtic lit, | So vordruset in der zit | Von siner grozen unmacht, | Die in reiset tac und nacht.
Zeug das Eysen aus meinen Wunden / | Hilff das sie recht werden Verbunden / | Vnd ich labsal hab vor Ohnmacht.
ir omacht sie empfandt: | das trib sie also dickh und vil | biß an den liechten morgen.
Darab so wardt derselbig Hundt | So duͤrr, onmecht vnd also mager, | Das er auch kaum auß seinem lager | Fuͤr grosser schwachheit kundt auffstehn.
Bist doch so mager vnd so mat, | Als aͤssestu dich nimmer sat, | Kanst dich vor onmacht kaum bewegen.
in der dritten wochen nach ostern stiß mich ein heiß füber an mit einer grosen ohnmacht, unlust und hauptwehe.
und lag also untze an den sehsten tag stetekliche crútzewise in grosser unmacht und sterbender not.
der herr der slecht dich mit tumheit
[Var. 1476-1518:
onmacht;
vnsinnigkaitDietenberger
1534 / Eck
1537: ;
WahnsinLuther
1545, 5. Mose 28, 28: ]
vnd mit blintheit vnd mit tobheit des hertzen. Kein haar wir üch nit vor gen wend | daß üch der Beel ind onmacht schend.
Onmacht / Krafftlose / Bloͤdigkeit. [...] Onmacht / Schwachmuͤtigkeit. [...] Onmacht deß gemuͤts / oder schwachheit vnd blödigkeit deß hertzens. [...] Onmacht zum hertzen.