oberherlichkeit,
die
;
-Ø/–
.
›Herrschafts- und Befugnisrechte wirtschafts-, verfassungs- sowie rechtsbezüglicher Art auf den höheren Ebenen der Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens‹; als Metonymie auch: ›Gebiet, Raum, in dem die
oberherlichkeit
gilt‹;
zu (Adj.) 5,  4.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 56, , , , , , ; zur Metonymie:
1
 2, I, 7.
Syntagmen:
die o. besitzen, jm. vorbehalten
;
die o
. (Subj.)
jm. zuständig
[
sein
];
der o. halb die jurisdiction (nicht) steigern
;
ein kloster bei der o. schützen
;
die o. der lande
(gen. objectivus);
die präeminenz der o.,
˹
kraft der o., den reichsständen an der o. unvorgreiflich
˺ jeweils formelhaft.

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
213, 28
(
rhfrk.
,
1606
):
jurisdiction, oberherrlich- und gerechtigkeiten betreffend.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1543
):
so sölle er ... minem gnaͤdigen herren von Bern, in dero oberherlickeit und hochen gerichten derselbig todschlag beschächen, sin lyb und guͦt verfallen sein.
Ders., Statut. Saanen (
halem.
,
1555
):
das die jurisdiction über die manschaft etwas türer und höcher, dann der gemein lantsbruch, zeschetzen, angesechen, das hiemit die oberherlicheit ouch gekouft [...].
Ebd. (
1571
):
wiewol söllichs nit die geringste preheminentz der oberherrligkeit sye, so wöllend wir doch [...].