kin,
kinne,
das
(1 Beleg:
der
);
-s/–
.
›Kinn, Teil des Gesichtes unterhalb des Mundes beim Menschen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1,  1, ; vgl.  1, .
Syntagmen:
das k. aufheben / aufschürzen; bis an das k. im wasser sitzen, jn. durch den k. schiessen, etw. unters k. setzen; blankes / langes / spitzes k.; ausschlecht des k.; band / schnur unter dem k.
Wortbildungen:
kinbart
,
kinref
1 ›Kinnbacke‹; 2 ›Biß im Maul eines Pferdes‹ (dazu bdv.: ),
kinreif
(a. 1599),
kinstok
(a. 1482),
kinstük
ein Rüstungsteil,
kinzan
(dazu bdv.: ; seit 1329).

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5244
(
rib.
,
1444
):
Want he syn kynne upschurtzde ind greyn.
Jahr, H. v. Mügeln
1005
(
omd.
, Hs.
1463
):
ir kinn, ir hals blank und ir kel, | ir arme waren sinewel.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. XV, (
osächs.
,
1343
):
an dem kinne was her ein wenic gezweigespeldit.
Gille u. a., M. Beheim
267, 61
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
spiczig und lang ist ir daz kinne.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1512
):
der vnder lepffs trit von der offnung des mundes herab awffs halbteill gegenn dem kÿn.
Thiele, Minner. II,
19, 44
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
ir naß, ir zen und och ir kin | sind nach allem wunnsch geformiert.
Grimm, Weisth. (
els.
,
1343
):
Dem vih sol ein knecht nachgan, der sol tragen ein partholz vnd soll das isen zu berge keren an syn kinne, ob er schlieffe das es in steche.
Golius (
Straßb.
1579
):
Postomis, mauleisen, kinnreff.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
syt der vermechlung was kein rytter in Gastgunnia, der das kinny getörst uff heben.
Jörg, Salat. Reformationschr.
769, 12
(
halem.
,
1534
/
5
):
ein redlicher allter crist har howtt mit eynem schlachttschwaͤrtt / Zwinglin under dem kiny jnn hals des streychs er starb.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
er [...] schos die diernen durch den kien, daß die kugel hienden zuͦ dem nack ausgieng.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
der haufen des salzs [...] grabt under die nasen, darnach an die backen [...] kinref, biller bis in den rachen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 148
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
dein kind treut liblich pei dem kinn | und sprich: wend, das der mensch icht prinn.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
746
(
oobd.
,
1607
/
11
):
rüstung [...] brustharnisch, hutt und kinstuckh in einer grossen schiebladen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
man tet im das hâr auß den augen, hielt im ein messer mit dem spitz under den kinpart.
Meijboom, a. a. O.
5695
;
Jahr, a. a. O.
2373
;
Gille u. a., a. a. O.
449, 588
;
Rupprich, a. a. O. ;
Thiele, Minner. II,
3, 130
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Spechtler, a. a. O.
39, 70
;
Weber, Füetrer. Poyt.
119, 4
;
Bremer, Voc. opt.
1067
;
Vgl. ferner s. v.  1,  2,
1
 1.