heimgehen,
V., unr. abl.
1.
›nach Hause gehen; in das eigene Haus / in die eigene Wohnung gehen‹; seltener: ›in die Heimat zurückkehren‹; speziell: ›die Arbeit beenden (und nach Hause gehen)‹;
zu (Adv.) 1.
Phraseme:
am / im heimgehen
›auf dem Heimweg‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
mit jm. h.
;
frei / hungrig / ledig, one wiederrede, mit grosser eile h.
,
zu rechter zeit h.
,
von der arbeit h
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Auff feister Weid muß offt ein Ochs oder Pferdt hungerig heimgehen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
131, 20
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Da mit troßete Warakir synen essel mit holtze / Der essel ginge heym / er künde den weg wol.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
45
):
ist Quintus Fabius Maximus [...] der erst gewesen, so aus dem rat geschwetzet hat, dann er dem Publio Crasso im haimgan saget, daß man über die zerstörung und absagung der statt Cartago geratschlaget hett.
Ebd. (zu
1563
/
4
):
fragten wir den doctor, wenn wir wolten feirabent machen, zeigt uns der doctor an, er versehe sich, auf den nechsten sambstag [...] wurden noch fünf heimgon.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Die vorgenanten graven und herrn [...] hyessen dy armen gevanngen Krysten [...] all ledig und frey haymgen.
Bastian u. a., Regensb. UB
141a, 415
(
oobd.
,
1378
):
Ist daz eyn gesworen man heym gevnde wirt an gestriten vnd er sich notwert seynez leybez.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
207, 36
;
Lauater. Gespaͤnste
17v, 26
;
Mollwo, Rotes Buch Ulm ;
Grossmann, a. a. O. ;
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I, vor
593
.
Vgl. ferner s. v.  2, ,
1
 1.
2.
von Sachen (besonders von Vermögenswerten): ›jm. zufallen‹; von Schäden: ›jn. treffen, überkommen‹;
vgl. am ehesten (Adv.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
der schaden / wucher, die kapelle / zeche, das geld jm. h
.

Belegblock:

Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
20, 1
(
Zürich
1521
):
Jetz sehen wir das die fürstē sicher sind so sy kriegen / die houptlüt werden rych dar von / der groͤst schaden gat heim den armen puren vnd gemeinem volck.
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
263, 24
(
Augsb.
1476
):
ist sach das die kinder oder weysen den der wuͦcher heim gegangē ist den nicht widerkeren woͤllen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
Morgengabt aber ainer [...] nach dem gemainen landsrechten, so es zu fallen kombt, so gehets alsdann demselben, welchem die morgengab geben ist, nur halbe haimb.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
64, 13
;
Geier, Stadtr. Überl. ;
3.
›etw. ersetzen; etw. als Ersatz (zurück-)geben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9,  8,  9.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16. Jh.
):
so ain man arbaiter hiet in seinem weingarten und ainem ainen stock seines nachtbaurn gruebt wuerde, [...], wem daß widerfört, der soll seinen nachtbaurn darumb besenden und sol in das wissen lassen. lässt er im das freuntlich und gietlich wider haimbgeen, so ist er niemant nichts schuldig.
4.
›zum Ursprung zurückfließen‹;
zu (Adv.) 3.

Belegblock:

Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
15va, 33
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
wann daz mer tief weit vn̄ brait ist versig auch dz ez niht ausfluͤzz giengē im di selben auzfluzz niht wider haim.