gotteslästern,
V.;
häufig subst.
›Gott verspotten, schmähen (z. B. durch Fluchen, Falschschwören und ähnliche Delikte gegen das 1. Gebot), sich der Blasphemie strafbar machen‹;
vgl.  1,  2.

Belegblock:

Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1624
/
31
):
fluchen, schwären und gotteslasteren, wahrsagen, zaubereien, beschwären, ketzerei, morderei, dieberei [...] solt ihr schuldig sein zu fragen.
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 40
(
Frankf./M.
1559
):
bey jhm ist kein Gottslestern / kein schelden / schenden / noch schmehen [...] / so wonet jhm auch ein grosse Gotsforcht bey.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Sie [welt] geht daher in pomp und pracht, | In neyd und haß, untrew und zorn, | In gottslestern, krieg und rumorn.
Müller, Lands. St. Gallen
64, 9
(
halem.
,
1537
):
die mandat der firtagen, gotzlestern, zutrinckens und spilens mit dem anhang, fürst das Avemaria verlüt wirt.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1601
):
Christenlich mandatt [...] vom kilchgang, [...] abgötischen ceremonien, schweren und gottslesteren, sägnen, zouberen, schwartzkünsten, trunckenheit.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 173, 13
(
schwäb.
,
1527
):
meine hern lassend verbietten daß gross gotzlöstern, fluchen, schwören bey hocher straff und buss.
Müller, Stadtr. Ravensb.
277, 18
(
oschwäb.
,
1540
):
hat ain radt [...] die alten ordnung und verbott des gotslesterns und zutrúnkens widerumb ernuwert.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do wolt sich der knab nit bössern, sonder gotzlestert und schwuer so übel, das man recht über in geen liess und ime offenlichen die zungen ussschnitt.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 50, 11
(
moobd.
,
1524
):
aus dem schnöden viehischen zuetrinckhen vnnder anndern lasstern, auch das gots lestern, vnd sweren entsteet.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (Var.);
Gehring, a. a. O.
3, 207, 28
;
798, 11
;
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
35, 42
;
93, 19
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Vgl. ferner s. v. ,  9, .