gewissen,
1.
›(jm.) bekannt, vertraut‹.Wobd. / oobd.
Belegblock:
So dunckt mich auch, sam gewissen ist, | Die frawen sind nicht ane list.
Ebd.
8435
: Tuot, sam euch gewissen ist
[›wie ihr es gewohnt seid‹].
er sprach: ,herre, daz sag ich dir, | daz ist wol gewizzen mir: | die valshen juden in viengen, | an daz chriuce si in hiengen.
Nu ist gewissen daz alle menschleiche ding paz geordent [...] werden mit ainem denn mit menigerm.
2.
›mit den Riten und Praktiken der Feme vertraut‹; Spezialisierung zu 1.Obd.
Belegblock:
am freitag vor Jacobi hieng man den Michel Haider zu Bamberg an einen strank, wann er was ein gewissner, er was der von Nürnberg veint.
Er ist gewissen. Diß hatt man geredt von denen / die inn das gerichte geschworen haben / nichs da von zu vermelden. Denn also hatt man sie genennet die Gewissenen / das ist / die eyn wissenschafft dises gerichts haben [...]. Wo dise [richter] gewissend sind zusammen kommen / [...] da bey sie einander gekennet haben / ist das zeichen gewesen / Das messer mit der spitzen zu sich / unnd die schalen nach der schüsseln von sich gekeret
(ff. kritische Beurteilung der Einrichtung; vgl.
Lex. d. Mal.
4, 346ff.).