gewissen,
part. Adj.
zu
2
(V., unr.).
1.
›(jm.) bekannt, vertraut‹.
Wobd. / oobd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  12, (Adj.) 2,  1, (Adj.) 1,  2,  4, (Adj.) 5,  2.

Belegblock:

Wiessner, Wittenw. Ring
3075
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
So dunckt mich auch, sam gewissen ist, | Die frawen sind nicht ane list.
Ebd.
8435
:
Tuot, sam euch gewissen ist
[›wie ihr es gewohnt seid‹].
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
er sprach: ,herre, daz sag ich dir, | daz ist wol gewizzen mir: | die valshen juden in viengen, | an daz chriuce si in hiengen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
987
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Nu ist gewissen daz alle menschleiche ding paz geordent [...] werden mit ainem denn mit menigerm.
2.
›mit den Riten und Praktiken der Feme vertraut‹; Spezialisierung zu 1.
Obd.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
am freitag vor Jacobi hieng man den Michel Haider zu Bamberg an einen strank, wann er was ein gewissner, er was der von Nürnberg veint.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 46, 2
(
Hagenau
1534
):
Er ist gewissen. Diß hatt man geredt von denen / die inn das gerichte geschworen haben / nichs da von zu vermelden. Denn also hatt man sie genennet die Gewissenen / das ist / die eyn wissenschafft dises gerichts haben [...]. Wo dise [richter] gewissend sind zusammen kommen / [...] da bey sie einander gekennet haben / ist das zeichen gewesen / Das messer mit der spitzen zu sich / unnd die schalen nach der schüsseln von sich gekeret
(ff. kritische Beurteilung der Einrichtung; vgl.
Lex. d. Mal.
4, 346ff.).
3.
mit
-lichen
(
gewissenlichen
) ›wissentlich, vorsätzlich‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
daz selbe recht sal man tuͦn ouͦer buͦrge vnde alle, de den achtere gewizzenlichen behalden.