geheim,
Adj.
1.
›gut bekannt, eng vertraut, vertraulich, intim‹.
Syntagmen:
geheimer rat
›eng vertrauter Ratgeber‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
585, 2500
(
Magdeb.
1608
):
Wenn wirs Meußkoͤnigs gheyme Raͤthe / | Heimlich koͤnten mit Geld bestechen.
Perez, Dietzin
1, 129, 1
(
Frankf.
1626
):
ich war jhr getreweste Secretarien vnnd geheimeste Rath.
Thür. Chron.
21r, 1
(
Mühlh.
1599
):
Diß vernam die Koͤnigin vnd sandte nach jhrem Ritter Irringk / der ein geheimer Raht war jhres Herrn.
Opitz. Poeterey
56, 2
(
Breslau
1624
):
die genuͤge vnd rhue welche wir schoͤpffen auß dem geheimen gespreche vnd gemeinschafft der grossen hohen Seelen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1450
/
80
):
zwen burger [...] die dem bischoff geheym waren.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
ich zurnte ann miner frowen, die keisseren, das si üch als geheim wer.
Lauater. Gespaͤnste
22r, 21
(
Zürich
1578
):
Die guͤtlich frouw was der sach nit übel zefriden / ruͤmpt etlichen wyberen / die jren gheim vnd angenaͤm warend.
Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
mit verdakchtem frideshanndel tet er sein potschaft offenwar durch herczog Naymis zu Bayren, darumb das er kayser Karel gar gehaym was.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Ain múnch unnsers ordens der erschain ainem andern múnch, der im vast gehaym was, nach seinem tod.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
also muest er auch hören, das er so g‘haim wär obg‘nanter fürstin und wittibin.
Bauer, Imitatio Haller
87, 21
(
tir.
,
1466
):
Du solt nicht gehaim sein kchainem weib.
Ders., Haller. Hieronymus-Br.
118, 23
(
tir.
,
1464
):
der [Helÿas] was dem heiligen Jeronimo gar dienstleichen vnd gehaim.
2.
›geheim, heimlich, versteckt, unergründlich‹.
Syntagmen:
etw. g. (be)halten
.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
darumb hielt ich es vor meinem Volck geheym vñ verborgen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1669
):
daß auff jede liferung dergleichen lehreren 30 cronen gesetzt und
[diese Weisung]
möglichster maßen geheim behalten werden sölle.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2437
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein gantz silbern gehaimb schloß mit vilen umgehenden oder bewegenden ringen und buchstaben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Also thut Gott außtheilen, | Nach seinem gheimen Rath, | Sein Gnad.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
37, 29
(
mslow. inseldt.
,
1606
):
doch haben śie beide śich [...] verbürgen mießen, dz śie hinfure weiter khein gehaime beywohnung haben.