geschänden,
V.;
auch mit Rückuml. – Wobd. / oobd.
1.
›jn. (vor allem verbal) erniedrigen, schmähen, beleidigen, verleumden (von Personen); etw. schmälern, herabsetzen (z. B. von der Ehe)‹.Syntagmen:
jn. offenlich, des lebens halb g., etw
. (z. B. die ere, das werk der bescheidenheit
) g
.Wortbildungen:
geschänder
geschändig
geschändigheit
geschändung
Belegblock:
dez kindes vater muͤsti er sin, und woͤlti in also geschenden mit dem kinde, daz er allenthalb ze ruͦf wurde.
ir Juden wottend mich [Simon Cireneus] geschenden. | ich wills nit thuͦn, lass mich nun gan.
Einen offentlich Gesche͂den / als weñ man eine͂ ins halßeysen / oder an prãgen stelt / oder in steck legt. [...]. Geschender (der) Corruptor, Violator. Geschendig (der) Gottloß. Proteruus.
tzorn vberhitzet alle die gelider dez leibs von der hytz vnd der bewegunge dez hertzen vnd geschendet alle werck der bescheidenheit.
vor Got und weiben ist er geschendt, | der durch tragkhait dy selben rais verliget.
daz der sellig pischolf geschenttet vnd geschmëcht würd von allen menschen.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›jn. / etw. schädigen, verderben, zu nichte machen, vernichten; jn. zuschanden machen, übel zurichten; Schaden anrichten; frevelhaft handeln‹; im religiösen Sinne: ›jn. verdammen‹.Syntagmen:
jn. (übel) g., etw
. (z. B. die eier, die welt, die hoffart, das gut / ros, den wein
) g
.Wortbildungen:
geschändig
geschändvogel
Belegblock:
Der rechte got sneydet der sunder hals abe sie werden geschent vnd werden hin hinder gekeret die da hasten die cristenheit.
Herre ich bitte das mich dirre huͤrren gezierde nút geschende for dinem gerichte.
Hoffart geschant ein Aff zuͦ Paryß.
die groͤst plag ist, so Got die welt ze blenden, gschaͤnden, z’verderben [...] ussschikt.
du [Johannes] wissest daz ich [Herodes] lan nit abe | e daz ich gar geschende | dich und din leben ende.
lichtlich moͤchte geschehen, das man mer gschante dann besserete.
do kam er gegen ir uff Bayard und streitt mit ir und geschandt sy vast ŭbel.
allen die von wegen jrs anhangs sich wider die andern ortt satztend / sj zuͦ bschirmen by all jremm fürnemen / und gschenden
[subst.].
Geschendig / Der schaͤdlich ist / einen schaden zuͦstattet. Damnificus, Damnigerulus. Geschendvogel.
Wer dem anderen nachts das syn gschendt.
3.
›(eine Frau) entehren, schänden, vergewaltigen‹.Belegblock:
du bist ein lesterer und kätzer und geschänder der jungckfrowen, ein zerstörer der armen.
4.
›jn. verwirren‹.Belegblock:
waz ist pezzer denn daz man mit der vorred underweist werd, also daz man yndert ein unbetreͣchtlıͤch wart yemant muͤg geschenden.