erkobern,
V.
1.
›sich erholen, zu Kräften kommen; genesen‹; vereinzelt trans.: ›jn. stärken, schützen, (aus Bedrängnis) retten‹; Belegblock:
Da er [Pontus] sich erkobert, er rant wieder zu yme
[seinem Gegner]
vnd sluge yne ins angesicht. Ebd.
230, 18
: sie [Sydonie] hette sich bedacht, das sie yne
[den Verräter
Genelet]
nemmen wolt so verre, das er ir gebe XX tage frist, vff das sie sich wieder erkobern mocht vnd erstrecken. Den sichen und den cranken sal man fleis
[Fleisch]
irleuben durch daz daz sie sich irkoberen. Sy
[die Amazonen]
prachen manig male | der Chriechen schar all durch | und vellten tod an zale | [...] | Troyer von irer helff wurden erkobert. 2.
›etw. erwerben, erlangen, gewinnen; etw. an sich nehmen‹; auch in Bezug auf (von einer Partei gewonnenen) Rechtsstreitigkeiten; Phraseme:
sich an jm. erkobern
›sich an jm. schadlos halten, von jm. eine Entschädigung nehmen‹.Syntagmen:
etw
. (z. B. die liebe, seine freiheit / narung, eine beute
) e., etw
. (z. B. klagbriefe, x gulden / pfund / pfennige
) mit gerichten / urteil, mit dem rechten, mit rechtem gericht e
.Belegblock:
of si [underkuifer] des
[Strafzahlung für
unrein verken]
neit en hedden, dat man dat dan an iren burgen sich erholen und erkoeferen sall. dez claget her Diether von Hentschußheim off daz sine [pfant] [...] und herkobert hundert gulden off Peter Weigel mit dem rechten.
nachdem ime sein narunge zu erkobern vast sawer worden ist, wolle er vor allen dingen sein arme sele [...] versorgen.
wen wir den die stat erobern, | Wöll wir ein guete pewt erkobern.
myn son, nit lind | ist rechter lieb her obern; | lieb laßt sich nit herkobern | mit wunschen und gedencken.
hette der bischof die reht und friheit erkobert die er meinde zuͦ Strosburg zuͦ habende, so were Strosburg sin eigen worden.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
239, 17
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 280
.