erkobern,
V.
1.
›sich erholen, zu Kräften kommen; genesen‹; vereinzelt trans.: ›jn. stärken, schützen, (aus Bedrängnis) retten‹;
vgl.  48, zu  1.
Bedeutungsverwandte:
 4,  2, .

Belegblock:

Schneider, Pont. u. Sid.
78, 28
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da er [Pontus] sich erkobert, er rant wieder zu yme
[seinem Gegner]
vnd sluge yne ins angesicht.
Ebd.
230, 18
:
sie [Sydonie] hette sich bedacht, das sie yne
[den Verräter
Genelet
]
nemmen wolt so verre, das er ir gebe XX tage frist, vff das sie sich wieder erkobern mocht vnd erstrecken.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Den sichen und den cranken sal man fleis
[Fleisch]
irleuben durch daz daz sie sich irkoberen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
502, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Sy
[die Amazonen]
prachen manig male | der Chriechen schar all durch | und vellten tod an zale | [...] | Troyer von irer helff wurden erkobert.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Erst erkoberten sich die seinen, als sy in [Karolus] recht erkennen wurden.
Schmitt, Ordo rerum
656, 23
;
Vetter, Pred. Taulers .
2.
›etw. erwerben, erlangen, gewinnen; etw. an sich nehmen‹; auch in Bezug auf (von einer Partei gewonnenen) Rechtsstreitigkeiten;
vgl.  4.
Phraseme:
sich an jm. erkobern
›sich an jm. schadlos halten, von jm. eine Entschädigung nehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  3,  1417.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die liebe, seine freiheit / narung, eine beute
)
e., etw
. (z. B.
klagbriefe, x gulden / pfund / pfennige
)
mit gerichten / urteil, mit dem rechten, mit rechtem gericht e
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1448
):
of si [underkuifer] des
[Strafzahlung für
unrein verken
]
neit en hedden, dat man dat dan an iren burgen sich erholen und erkoeferen sall.
Kollnig, Weist. Schriesh.
30, 18
(
rhfrk.
,
1399
):
dez claget her Diether von Hentschußheim off daz sine [pfant] [...] und herkobert hundert gulden off Peter Weigel mit dem rechten.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
139, 35
(
nobd.
,
1469
):
nachdem ime sein narunge zu erkobern vast sawer worden ist, wolle er vor allen dingen sein arme sele [...] versorgen.
Sachs (
Nürnb.
1568
):
wen wir den die stat erobern, | Wöll wir ein guete pewt erkobern.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
myn son, nit lind | ist rechter lieb her obern; | lieb laßt sich nit herkobern | mit wunschen und gedencken.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
hette der bischof die reht und friheit erkobert die er meinde zuͦ Strosburg zuͦ habende, so were Strosburg sin eigen worden.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
239, 17
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 280
.
Vgl. ferner s. v.  2.