erforschung,
die
.
1.
›Feststellung, Festsetzung (eines Sachverhalts)‹; auch: ›Klärung, Erfragung e. S.‹; speziell: ›gerichtliche Untersuchung e. S.‹; bezogen auf Personen: ›Inquisition; (peinliches) Verhör‹;
Syntagmen:
e. haben, ob [...]
;
etw. nach e. e. S. rechnen, von der e. sagen, etw
. (Subj.)
(nicht) zu erforschung geschehen
;
die e. des grundes
;
die grosse / peinliche e., viel e
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1505
, Hs.
17. Jh.
):
Alßo wil ein Erbar Rath fleysig darauf sehen und erforschung haben, ob und wohe [...].
Luther, WA (
1520
):
die selb sach ist auch, das Bapst und Romanisten nit mugen leyden frag unnd erforschung des grunds bepstlicher gewalt.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
muͤste er [...] wissen / in welches Jahr vor oder nach Christi geburth solches einfiele? Und nach dessen erforschung rechnen / beydes.
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
16r, 30
(
obd.
,
1491
):
so mag er bald on vil erforschung fragen mit marter
(hier: ›ohne Einholung einer besonderen Erlaubnis foltern‹).
Hulsius
E iiijr
(
Nürnb.
1596
):
erforschung / inquesition [...] peinlich erforschung / torture.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Erforschung / erkundigung / außspaͤung / inquisitio [...]. Erforschung der sach / entscheidung / span / disceptatio, & cognitio veritatis.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 25, 26
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
218
;
Jerouschek, a. a. O.
5v, 26
;
Schmid, R. Cysat
6, 28
.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›vertiefende Ergründung, Betrachtung e. S.‹; auch: ›religiöse Einkehr e. P.‹;
Bedeutungsverwandte:
1
 1, (
der
4, .

Belegblock:

Opitz. Poeterey
56, 10
(
Breslau
1624
):
Zoroaster [...] soll zwantzig Jhar in hoͤchster einsamkeit zuegebracht haben / damit er in erforschung der dinge nicht geirret wuͤrde.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Ich mein nach sag der heilling schrifft | On all upich erforschung gancz, | Aüf das eüch zweiffel nit vergifft.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
238
(
Nürnb.
1517
):
der mensch durch eigne erforschung nit mag vergwiset werden, ob er gots huld oder des zorns wirdig sei.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
in der frag
[Var. 1475
2
–1518:
erforschung
;
Luther
1545, 1. Petr. 3, 24:
bund
]
der guͦten gewissen zuͦ got.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
167, 13
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
so ist notdürftig ein ervorschunge der bescheidenheit vor dem urteile von der erwelunge.
Vgl. ferner s. v.
1
 1.