1
achtung,
die
;
-Ø/-
.
1.
›Wahrnehmung, Beobachtung, Beachtung von etw.; Aufmerksamkeit gegenüber etw.‹; offen zu 2;
vgl.
1
 12.
Bedeutungsverwandte:
 2, (
das
1,
2
 7; vgl.
1
 1.
Syntagmen:
des wassers a. haben; [mit fleis] a. haben, das [...]; mit a. gewärtig sein; auf wegweiser / affect / not / elend / zagen a. haben; habt a.!
›aufgepaßt!‹.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Yr habt nauwe achtunge uff dasz feurwergk, wann das ichts theure ist, aber wenige ader kleynne achtung, wann das feuerwergk wolfeile ist.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl.
4, 79
(
Nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
so wirt dann das hercze erweckt czu der erforschung, achtung und wurkung der ding, die in der sel sein und in dem herczen geschehen.
Gille u. a., M. Beheim
146, 216
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
alz da sein | dy fleissigen betrahtung | Czeitlichs reichtums in sunderhait | und weltlicher sorgveltikait | in sölcher weis und ahtung, | Wollust an speis und trinken.
Quint, Eckharts Pred. ;
Thiele, Chron. Stolle ;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 245, 1
;
291, 16
;
Goldammer, Paracelsus
7, 303, 5
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bauer, Imitatio Hallers
46, 15
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 83
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
66
.
2.
›Obacht auf etw., Aufsicht über etw.; Wachsamkeit gegenüber etwas‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
ist allermeyst achtung zu haben auff leichtvertige lewt, die sich ertzney vndersteen vnd der mit keinem grundt gelernet haben.
Bell, G. Hager
376, 2, 8
(
nobd.
,
1588
):
Wo einer macht sein meister stücke, | Sollens athung haben an dicke, | das [...].
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
und wirt auff dise stund von ainem erbern rat [...] mit guter achtung noch hefftig darob gehalten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
, Hs.
16. Jh.
):
es soll auch hinfür der marktrichter sein achtung und aufsechung haben.
Dietz, Wb. Luther .
3.
›Ansicht, Erachten, Ermessen; Urteilsvermögen, Urteil‹;
vgl.
1
 3.
Bedeutungsverwandte:
(
das
2,
2
 1, , .

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
288, 184
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Dach | waz es schin | in | seiner [got] achtung, | trachtung. | was yeczund lebt.
Kurz, Murner. Luth. Narr Vorrede (
Straßb.
1522
):
So aber mit mir noch fil me andern solche ernüwern in Cristlichem glauben nit gefallen haben, als die da vnserer achtung wider got [...] waren.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 253, 12
(
halem.
,
n. 1529
):
welches anbringen d’ Eidgnossen, als irer achtung zů lang, unfruchtbar [...] waͤre.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
432
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Die vierd kraft haist racio, das ist erkennung vnd achtung, wal guͤts, poͤses, falschs vnd wares.
Schülke, Geistl. Gemahelsch.
808
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
All, dy zü der wirtschaft chomen, | fürstleych gesidelt und chlaider namen, | fürstenleych namen, furstleich er, | furstleych reichait nach ıͤrer ger, | wollust, frewden, chürtzweil, spil | uber aller synn achtnung vil.
Steer, a. a. O.
456
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 10
;
4.
›Wertschätzung, Ansehen, Hochachtung, die e. P. zuteil werden‹; auch: ›Ansehen einer Stadt‹;
vgl.
1
 8,
1
 3.
Bedeutungsverwandte:
(
das
7 (mehrmals), ,  8 (mehrmals),  3,  6,  6, , , , , .

Belegblock:

Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (
1532
):
die der Richter [...] nach gelegenheit der sache vnd achtung beder personen fur genugsam erkennt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
er [der mensch] gebe den werde vmb die achtung. Ob es wer ein menliher [...] der geb I sickel des silbers [...] ob es ist ein weip : sy gebe XXX.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
wenn luͤt und êr wie bi den alten Eidgnossen in werd und achtung waͤrid gsin.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. ;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Bihlmeyer, Seuse ;
Wrede, Aköln Sprachsch.
67
.
5.
›Einschätzung, Taxierung des Wertes e. S.‹; metonymisch: ›Wert e. S.‹;
vgl.
1
 8.
Meist rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
 5, ; zur 2. Nuance: .

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
adir dy erbelinge muszen ym syne notdorfft gebin noch achtunge des erbis.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
130, 2, 12a
(
schles.
,
1350
/
60
):
alle gemeinlich noch achtunge des voytis vnde der schepfin der selbin stat sollin si geschoz gebin.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 113, 6
(
md.
,
1530
):
Dann er sich alwege nach der natürlichen wirderung der Müntz, so sie des silbers halben hat vnd nicht auff die zufellige, die aus der achtung komet, pfleget zurichten.
Bindewald, a. a. O.
128, 10, 13
;
Voc. Teut.-Lat.
a iiijr
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
66
;