erfaulen,
V.
1.1.
›verfaulen; sich zersetzen‹ (von allen Bezugsgrößen gesagt, die dem natürlichen Zerfallsprozess unterliegen); im Einzelnen je nach Bezugsgröße: ›verrotten, zerfallen‹ (z. B. von Pflanzen, Pflanzenteilen); ›verwittern, vermodern; morsch, schimmelig werden‹ (von Holz, Schriftstücken u. Ä.); ›verderben; schlecht, ungenießbar werden‹ (z. B. von Lebensmitteln); ›verwesen‹ (von menschlichen und tierischen Körpern); ›,umkippen‘‹ (von Gewässern); auch bildlich; Gehäuft obd.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B. der galge / gang / proviant / reichtum, das as / bette / heu / holz / fleisch / gewand / gras / vieh / wasser, die bücher / stupfel / toten
) e
. (absolut); j. in dem gefängnis / turn e., etw
. (Subj.) [wie, wo] (z. B. umsonst, ganz und gar, in dem mist
) e., etw. vor x jaren erfault sein
.Belegblock:
der unmessig allein | fur got ert seinen pauch unrein, | darinn manch aus versinket, | Erfaulet und erstinkett.
ain nasser summer mit regen, daß man das graß nit hat künden zuͦ hai machen und erfault ist.
da die stippich
[›Fässer, Kästen‹]
ufgeschlagen, waren die herrlichen büecher und geschribne alte nomumenta mertails erfaulet und verdorben. wenn man [...] die grüenen stupfeln umbacker und lâz si erfaulen in dem acker, daz tung den acker.
spricht Gregorius: Vich in seinem mist erfauln ist, daz werltleich lewt in dem vngesmach der vncheusch ir leben endent.
Ebd.
37, 81
: wann wasser, das alle mal still stet, das verdirbt vnd erfault.
dy toten stünden aus dem grab | die vor dreissig jaren | gancz und gar erfault waren.
erzkünig Salmanassar [...] fieng den künig Osee, legt in in eisn, lies in in einem turn erfaulen.