erstinken,
V., unr. abl.
›faulen und dadurch einen üblen Geruch verströmen‹; ›verrotten, vermodern‹;
zu  4,  1.
Phraseme:
erstunken und erlogen
›ganz und gar nicht der Wahrheit entsprechend‹ (vgl. ).
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , .

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
das andere, was man sonst von jm [Sanct Thomas] sagt auß dem legenden buͤch, ist alles erstuncken und erlogen.
Eis, Albrants Roßarzneib.
129, 19
(Hs. ˹
böhm.
,
1435
˺):
Welch rozz ain trit
[Verletzung am Huf]
hat, den sol man schoͤn machen und gepaͤcz proͤt dar auf pinden mit salcz, so erstinchkt es nicht.
Gille u. a., M. Beheim
187, 36
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann des pauches vas | an im die aigenschafft hat, was | man darinn wirfft und geusset, das | mus faulen und erstinken.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Und muß gelauben ewren worten, | Wiewol sie hie an disen orten | Sind gar erstuncken und erlogen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
6, 18
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
da von da machtend sie den stamen unsers lieben herren crútz von cypreß, da von das der lyb unsers lieben herren nit erstúncke.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1480
):
und alsdann das wasser vleissig aus den vassen thun, dardurch sie nit erstincken oder schadhaft werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
wer je und allwegen und noch der brauch, daß man saltz darein bind, dann es
[Schweineschmalz in Transportfässern]
erstinck sunst.
McClean, Havich
1453
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
er hies Lazarum auf sten | und wider aus dem grab gen, | der vier tag erstunkhen was.