enthelfen,
V., unr. abl.
1.
›jm. seine Hilfe verweigern, jm. (durch unterlassene Hilfe) schaden‹; polemisch auch: ›dem Gegner nützen‹; Gehäuft Texte aus dem Umfeld der Reformation.
Phraseme:
sich selbst e. S. enthelfen
›sich selbst um etw. bringen‹; jm. weder helfen noch enthelfen
›jm. weder nützen noch schaden‹ (häufig; mit Varianten).Belegblock:
Wo man nu beiden nicht zu gleich helffen kan, da helffe man dem gewissen und enthelffe dem Rechten.
So hilfft sie [Juͤden] das gesetz Mosi auch nicht, weil sie das selbe noch nie nicht gehalten, [...], Sondern solch vngehorsam viel mehr sie enthilfft.
Ich weiß woll, daz Josue einen einigen gott anbettet uß Ysrahell [...], der halff im nicht, noch enthalff im nit.
so wir dem bapst weder helffen noch enthelffen in solchen mißbruchen.
Mitt solcher handlung [...] was den allt gloubigen enthullffen.
Also ouch die Gebellener und Gwelfen | Thatend in selbs irs glücks enthelfen.
2.
›jn. / sich e. S. entledigen, jn. von etw. befreien, (jm.) von etw. abhelfen‹; Belegblock:
So hoffe ich, Gott werde auch von des Leibes Last gnädiglich enthelfen.
ein zuͦlouf redlicher / froͤlicher / tapferer gsellen [...] begirig / der bschwerden jnn selbs ze enthellffen.