enthelfen,
V., unr. abl.
1.
›jm. seine Hilfe verweigern, jm. (durch unterlassene Hilfe) schaden‹; polemisch auch: ›dem Gegner nützen‹;
zu  1a, vgl.  1.
Gehäuft Texte aus dem Umfeld der Reformation.
Phraseme:
sich selbst e. S. enthelfen
›sich selbst um etw. bringen‹;
jm. weder helfen noch enthelfen
›jm. weder nützen noch schaden‹ (häufig; mit Varianten).
Bedeutungsverwandte:
 22; vgl.  7, ,
6
 2.
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Wo man nu beiden nicht zu gleich helffen kan, da helffe man dem gewissen und enthelffe dem Rechten.
Ebd. (
1538
):
So hilfft sie [Juͤden] das gesetz Mosi auch nicht, weil sie das selbe noch nie nicht gehalten, [...], Sondern solch vngehorsam viel mehr sie enthilfft.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
Ich weiß woll, daz Josue einen einigen gott anbettet uß Ysrahell [...], der halff im nicht, noch enthalff im nit.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 97, 20
(
Straßb.
1520
):
so wir dem bapst weder helffen noch enthelffen in solchen mißbruchen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
478, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
Mitt solcher handlung [...] was den allt gloubigen enthullffen.
Bächtold, H. Salat (o. O.
1537
):
Also ouch die Gebellener und Gwelfen | Thatend in selbs irs glücks enthelfen.
Enders, Eberlin (o. O.
1521
):
waͤren sye [Bischoff] schlecht, vnd liessen die Lutherische sach sein, [...], so hetten wir all frid. aber sye ruͤffen fürsten vnnd Keyser an vmb hilff, damitt jnen vnd vns entholffen.
2.
›jn. / sich e. S. entledigen, jn. von etw. befreien, (jm.) von etw. abhelfen‹;
zu  3a, vgl.  5.

Belegblock:

Luther, WA Br. (
1530
):
So hoffe ich, Gott werde auch von des Leibes Last gnädiglich enthelfen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
753, 21
(
halem.
,
1534
/
5
):
ein zuͦlouf redlicher / froͤlicher / tapferer gsellen [...] begirig / der bschwerden jnn selbs ze enthellffen.