entheissen,
V., unr. abl.,
Basisverb in 1 Beleg
-heischen
(s. u.
Chron. Köln
); aus semantischen Gründen hierher gestellt;
zur etymologischen Differenz und wechselseitigen semantischen Beeinflussung von
heischen
und
heißen
s.
Pfeifer
2000, 526
.
1.
›etw. verheißen, ankündigen, (jm.) etw. geloben, versprechen‹; refl. auch: ›sich zu etw. verpflichten‹;
zu  6,
1
 7.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl.
3
,
1
 2.
Syntagmen:
der mensch (jm.) etw. e
. (z. B.
ein recht
),
j
. (z. B.
der bischof
)
jm. gut e., j. jm
. (z. B.
got, den kindern
)
etw. e
.;
j. (jm.) e., zu [...]
,
j. (jm.) e., das [...]
oder Hauptsatz im Konj.;
j. sich jm. zu einem diener e
.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
dér busschoff entheisch vns al goit, | des quamen wir alle vp synen troist.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Er [Seuse] [...] enthiess gote, daz er nit me weinen woͤlte.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
454, 7
(
els.
,
1362
):
Do was Cristoforus fro vnd enthies sich ime [ritter] zuͦ eime ewigen diener.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Bi disen ziten erschein der tyfel den Juden [...] und enthies [...], er wolte sü mit drucken fuͤssen durch das rote mer fuͤren.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
es enist enkain ding daz der mentsch gelobet und enthaisset.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Des si [maget] ir vatter nit erlies, | Do er vernam was si enthies
(nämlich, in
rainer kúnschait
zu leben).
Vetter, Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
ain andre schwester [...] enthies ir das sy ain gantzes jar alle tag zuͦ irem grab mit gebet woͤlti gon.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Rieder, a. a. O. ;
Vetter, a. a. O. ;
2.
›jm. etw. absprechen‹;
zu  1a, vgl.
1
 3.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
er [got] versagete ir [wip] daz si nút ein kint enwere, er versagete und enthies ir menschlich wesen und hies sú einen hunt.
3.
›etw. verweigern, ablehnen‹;
zu  1a, vgl.
1
 5.

Belegblock:

Welti, Urk. Rheinfelden
823, 221
(
halem.
,
1459
):
ir [frund] habent sin
[des Fürsten]
gnad in den oder andern dingen weder ze heissen noch zu entheissent.