declinieren,
V.
1.
›sich neigen, niedersenken‹; ütr. auch: ›tendieren‹.Belegblock:
notandum hoc quoque certum esse signum mortis, cum urina neque ad albedinem neque ad rubedinem ganz declinirt.
Declinirn, [...] nidersencken. [...] Jtem sich neygen.
2.
›(ein Wort) deklinieren, beugen‹; ütr. auch: ›etw. herunterleiern‹.Belegblock:
die schuoler [...] soltinds leren decklinieren und och singen, | Das es recht hin gieng clingen, | Wenn man ain ze wihe sant.
die letzt silben eines worts in ein andre lencken / Als Magister, magistri, magistro, magistrum, & c. solches heyst man in den Lateinischen schuͦlen declinirn.
3.
›dichterisch verarbeiten‹.Belegblock:
damit schied ich trewlich ab | Auß dieser wildtnuß in mein hauß | Und declinieret zu stund auß | Die materi, die fürbaß sehr | Mag kummen zu haylsamer leer | Den jungen, schön, zarten junckfrawen.