bankhard,
bankart
(erstere Schreibung etwas häufiger), der
;-s/-en
, auch -Ø
;-hart.
– Beleghäufung für das Obd.
›uneheliches Kind‹, in den Texten meist auf den männlichen Nachkommen bezogen; in einigen Belegen als abwertende Personenbezeichnung gebraucht; in 1 Luther-Beleg (vgl. ) ütr.: ›Wasserschoß‹.
Zur Sache:
Hrg
.1, 298/9
Syntagmen:
einen b. erziehen / haben / machen, jm. einen b. ziehen, den b. ein hurenkind nennen, jn. einen b. heissen
; ein b. sein / werden
; b. jm. zugehören, b. der herschaft sein
(kennzeichnet die Rechtsstellung des unehelichen Kindes); eitler / verheiter b.
Wortbildungen:
bankhardgeschlecht
bankhardin
bankhardkind
bankhardson.
Belegblock:
Spurius, bastart / bankkart.
er wer nicht jhrer Mutter Sohn / Sonder ein Banckart vnd nicht werth / das jhr Herr oder sie verbuͤndniß mit jhm machten.
so lůg ein ieglicher, wie er vil pfründen überkom, daß er dester baß sin hůren und bankarten erziehen und den selbigen bankarten an sin stat zů letst die pfründen übergeb.
Nu hat dein muter der pankhart wol drei | Und ich treib nit halb so vil gespei.
die vetere wusten niht, ab sie erben hetten ader panckartten.
ALle panckhartten. die von verdampter gepurt geporn werden. als von vater oder muter. [...] die soͤllen noch muͤgẽ zu eynicher erbschaft irs vaters noch Jrer muter in eynich weyse nit komen.
Ebd.
232, 5
: WO panckhartten eeliche kinder hettẽ oder gewuͤnnen. so muͤgen dieselben Jre kinder sie erben.
Wider diß banckhart geschlechte / ficht vnnd schreyet die gantze geschrifft.
Das verrucht weyb mit keten bind | Und darzu die zwey banckhart-kind!
wer sich zů dem andern mal mechlat, die kind die da geborne werdent sygent alle banckart und in súnden geborn.
Ebd.
38, 1
: wer ain banckhart ist, den bissent sie [schlangen], und wer ain e kind ist, dem tůnd sie núntz.
also hat der alt künig ainen panckhart gelassen.
Sie hat dem Anthoni Welser [...] ainen banckhart, ainen sun, haimlich gezogen.
du helst übel haus mit huren und überkempst das haus voller bankhart.
du hast nicht deins vattern syn. | du würdt nie sein kyndt von artt. | du můst sein ain banckhartt.
so vindt man in der geschrifft, das panckhart vnd vneelich kind got vnd der welt vngenäm vnd verschmecht sind.
Nachdem aber menschlich geschlaecht solhe ordnung vbertretten hat, seinn die menschen aus natürlicher sunschaft gefallen vnd panckharden worden.
wir wueetten vnd toben als vnuernüfftige tyer vnnd als wechslpaelig vnd miszgeraten sün oder panckharden.
Da solchs alles sach künig Ludwig in Baiern, das er als ain pankhart von gleicher tailung ausgeschlossen solt sein.
El bastardo der pankart.
Ebd.
424
: La bastarda di pankartin.
Goldammer, Paracelsus.
7, 178, 20
; Schultheiss, Achtb. Nürnb.
147, 28
; Köbler, a. a. O.
230, 2
; Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
35v, 16/7
; Trübner, Dt. Wb.
1, 235
; Preuss. Wb. (Z)
1, 394
; Schmeller/F.
1, 250/1
; Öst. Wb.
2, 230
.