ausleger,
der
;
–/-Ø.
1.
ein bestimmter Typ eines Kriegsschiffes;
vgl.  6.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  3, .

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
3, 45, 3
(
preuß.
,
1448
):
Den ist bevolen bey des reichs rathe zcu werben, wy unsirs hern homeisters lewthe beschediget werden von konyngk Ericks uszleger.
Ebd.
128, 15
(
1450
):
das die unsern durch seyne usslegers in der see beschediget werden.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
von dem Bodem einer alten Galeassen ließ ich eine Galee machen / vnd in einen außleger / zween Nachen [...] / liessen wir 100. mann [...] vber fuͤhren.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1586
):
Wie der ausleger aber verrascht, haben sie die gezaue vom anker abgehauwen und also samen den Rhein abgetriben.
Ebd. (
1588
):
den 11. febr. sin zwein ausleger, urligsschiff, von beneden vor Coln komen.
Preuss. Wb. (Z)
1, 314
.
2.
allg.: ›j., der den Sinngehalt von etw. (z. B. eines Textes, Traumes, einer Begebenheit) erklärt, deutet, interpretiert‹; speziell: ›Astrologe, Sterndeuter; Wahrsager‹;
vgl.  11.
Bedeutungsverwandte:
 12,  12, , , , I, 3, ; ,  1 (zur Spezialisierung).
Syntagmen:
a.
(Subj.)
etw. erklären / zu verstehen geben / etw. auslegen
(figura etymologica);
zu dem a. senden
;
a. eines textes / traumes / gestirnes, a. des wortes
(Gottes)
/ opfers
(der Eucharistie),
a. götlicher schrift, a. der heiligen
;
gedichte des a.
;
rechter / getreuer / feiner / guter / lügenhafter a.
Wortbildungen:
auslegerin
1.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Daz ir sun min anbegin | Si [...], | Des textis uzlegere, | Der glosen meisterere.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
26, 27
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Astrologia, mit laufe oberlendischer sachen irdisch laufes auslegerin.
˹Ral.: Luther, WA (
um 1535
):
Es ligt an eym guten ausleger
[‚es kommt alles auf die Deutung, Auffassung an‘]˺.
Ebd. (
1545
):
Hie mustu den Meister und Hirten aller Schafe
[= Papst]
hoͤren und den Text recht verstehen. Denn es ligt an einem guten Ausleger, spricht man.
Gille u. a., M. Beheim
223, 73
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
rain opher, wein und prot. | der ist er [Salomon] ein aus leger.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Wann gebst du die in todtes not, | Was werst du mehr denn selber todt | Oder all deiner freud beraubt, | Würd dein außlegern das erlaubt ?
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
helffer berichter. geschlecht der zungen: ausleger der wort. seint sy denn all botten.
Goldammer, Paracelsus.
7, 198, 24
(
um 1530
):
wer ist der ausleger des worts gottes? allein der heilig geist!
Gereke, Seifrits Alex.
26
(
oobd.
, Hs.
1466
):
die glorie | die er [Allexander] [...] | hat begangen [...], | des mach ich mynner noch mer | als ain getrewer ausleger | wenn als dort geschriben stat.
Kurrelmeyer, a. a. O. ; Var.;
Goldammer, a. a. O.
4, 100, 10
;
5, 108, 8
;
6, 73, 22
;
Buijssen, Dur. Rat.
267, 7
;
Voc. Teut.-Lat.
c ijv
;
c vjv
;
Rot
320
;
Dietz, Wb. Luther .
3.
›Übersetzer, Dolmetscher‹;
Wortbildungen:
auslegerin
2.

Belegblock:

Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
[er] sucht auzleger, die si [půch] prëchten auz der zung ebreischen in die kriehisch.
Wolf, Mathesius.
1969, 377
.
4.
›Anwalt, Rechtsgelehrter‹; Spezialisierung zu 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
1.
Syntagmen:
einen guten a. haben
;
a. in einer bösen sache, a. des rechten.

Belegblock:

Rwb (
16. Jh.
).