arzeneien
(auch
arzneien,
ärzneien,
ärzeneien,
erzeneien
),
V.
›eine medizinische Behandlung durchführen, jn./etw. (z. B. ein Tier) ärztlich versorgen, gesund machen, heilen‹ (letzteres im ütr. Sinne z. B. auch auf die Seele bezogen);
vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
 1, , ,  1,  6; vgl. ,  1.
Syntagmen
jn. a., einen falken / ein pferd a., den körper
(hier ütr.:
der kirche
)
a., die selen a.
;
(jn.) am bein a., ein pferd am fus a., jn. an sele und leib a., ein ros von (-)süchten a.
;
fiel a., umsonst a.
; auch subst.:
des a. dürfen, jm. des a. not werden.
Wortbildungen
arzeneiung
›medizinische Heilbehandlung‹ (dazu bdv.:  1,  1).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Sir. 18, 20
(
Wittenb.
1545
):
LErne vor selbs / ehe du ander lerest. Hilff dir vor selber / ehe du andere artzneiest.
Ebd.
38, 13
Marginalie:
Betten hilfft mehr denn ertzneien.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1514
):
das er pei 3 monetten czu mir gangen und an meinem pain gearczeneit hat.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
unser artzet Christus | Artzneyet uns an seel und leib.
Koller, Ref. Siegmunds (
Basel
,
um 1440
):
solt all arm lüte umbsust artzenien umb kein gelt.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1557
):
werden die doctores der medicin, auch alle arzt, die sich, wie gehört, deß practicierens und arzneiens gebrauchen wöllen, ainen aid schwören.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
Augsb.
,
um 1440
):
mit der theoloy, die die verwünten selen ertzneien und gesundt machen von iren sünden.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 195, 35
(
schwäb.
,
1580
):
daß in deßhalben arzneyens not würdt.
Ebd.
340, 31
(
1603
):
welcher ainen wundt oder bluettend schlecht, daz er artzneyens darf.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Artzneyen / artzen / ein kranckheit heilen / artzney geben / einen curieren / mit artzney gesund machen / helffen gesund machen.