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ackern
(in schwäb. Belegen sehr vereinzelt
äckern
),
V.
›pflügen‹; auch allgemeiner: ›das Feld bestellen‹; im Orientierungsfeld mit anderen Feldarbeiten wie  345,  1,  1,  2,  1,  1. Spezifische Verwendung von
a.
für einen jahreszeitlich bestimmten Pfluggang ist aus den Belegen nicht erschließbar; vgl. dazu aber . Bildlich wird
a.
auch für das Wirken Christi auf Erden gesagt sowie in obszönen Bildern verwendet.
Zur Wortgeographie von ,Pflügen‘ in den rezenten Mundarten vgl.
Dwa
8
, Karte 5.
Meist in rechts- und wirtschaftsgeschichtlichen, oft auch in literarischen Texten.
Bedeutungsverwandte:
1
 1,  3, , (vgl.
acker
 2).
Syntagmen:
oft absolut;
erdreich / hofgrund a.
;
jm. einen tag a.
;
um einen pfennig a., mit ochsen a.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 27
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
wie sie [...] pflanzen und pelzen, baumgarten machen; ackern das ertreich, bauen weinwachs.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Ir lieben sön, geht auff das veldt | Und ackert, wie ich nechten meldt.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1546
):
daselbst sind fünf paurn, dienen [...] in aller arbeit in eckern, thüngen, mist- und holtzfieren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1641
):
dem gruntherrn [...] müessen dise underthanen die hofgrünt [...] aggern pauen sähen.
˹In unterschiedlicher bildlicher Verwendung: Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Das hat Gott auß genaden gethan, | Hat vns geschenckt sein lieben Sohn, | [...] | So wollen wir denselben Ackermann, | Bey vns auch Ackern lassen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Ich pat in, er solt mir ackern und ern | Und solt mir helfen mein wiesen abkeren, | [...] | Und so hat er mir getan solch arbait, | [...] | Das er meiner frauen wart zu der kerben.
˺
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
51, 4
;
Wintterlin, a. a. O. ; ;
Gereke, Seifrits Alex.
4927
;
Dietz, Wb. Luther ;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
68
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
v. Bahder, Wortwahl.
1925, 138
.