1
aren,
ären,
ern,
V.,
in den meisten Belegen unr., oft aber auch regelmäßig:
gearet / geert
neben
gearn
im Part. Perf.; zum Verhältnis der Formen vgl. ; ; teils lautliche und semantische Berührung mit
arnen
, von diesem semantisch aber insgesamt doch trennbar.
1.
›(Land) bearbeiten, pflügen, ackern, das Feld bebauen‹; aus den Belegen keine allgemeine Aussage darüber möglich, welches Pflügen gemeint ist.
Bedeutungsverwandte:
 10,  3, , , , ; vgl.
1
, , ; Wortkarte zu ‘pflügen’ bei
Ising, Spätmal. Schriftdialekte.
1968, 50/51
.
Syntagmen:
die almende, den acker / rein, das land a., die furche a.
›die Furche ziehen‹;
geertes land, gearen acker.
Wortbildungen:
ärentag
,
arung.

Belegblock:

Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1389
):
So sal ich ouch hirzcwisschen und dem genanten sende Walpurge tage den acker [...] lazin eren und sewen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
das grosse volk hatte is allis vorzeret unde der acker was ungearn bleben.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
36, 23
(
schles.
,
1377
):
mit allin rechtin vnd herscheftin, freiheitin, frei Ros dinstes vnd allirlei andir dinste, bete, legir arunge vnd furunge.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
den acker man sult ir verstan, | der ist Jhesus genennet. | Truͦlich er ert.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1515
):
by der ersten fúren, so iaͤrlichen zuͦ dem ersten gearet wúrt.
Unger, Richtes Stig (
schwäb.
,
15. Jh.
):
das er kam mit gewalt, unnd ergert und trett im sein sawers geertes lant mit einem newen weg.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 536, 18
(
schwäb.
,
1705
):
Es werden auch [...] der tagwerker seiner ärentägen halber, erinneret.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1670
):
thuet einer einen schaden an seinem marchrain und ärret den rain.
Thiele, Chron. Stolle ;
Barack, Teufels Netz ;
Unger, a. a. O. ;
Gehring, a. a. O.
586, 12
;
2.
›ernten‹; Interpretation für beide Belege unsicher.

Belegblock:

Merzdorf, Historienb. (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
das nyeman schnidet seget noch eret.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
wolt der pur treschen und aren, | So muos er mit dem pfluog still haben.