hacken,
V.
1.
›Feld- oder Gartenerde mit der Hacke auflockern und dadurch das Unkraut ausjäten‹; teilweise auf genaue, zeitlich festliegende Tätigkeiten bezogen und dann im Orientierungsfeld z. B. mit 3; 4, 4, ; mehrfach Betonung der Schwere wie der Ursprünglichkeit der Hacktätigkeit; in einigen Belegen: ›(dem Nachbarn an Böschungen, Rainen) die Erde abgraben‹.Phraseme:
nicht zu hacken kommen
›nicht zu Wort kommen‹.Syntagmen
meist absolut; mit Obj.: das erdreich, den garten / weinberg, dem weinstok die erde h
., mit verschobener Bezugsgröße: die reben h
., ütr.: jm. das herz h
.; subst.: das h. verbieten, das h. am rein
.Wortbildungen:
hackenfeld
hackenrecht
hacket
hacketkraut
hacket
blühende Pflanze‹, wohl die Anemone.Belegblock:
Jch wil jn [Weinberg] wüste ligen lassen / das er nicht geschnitten noch gehackt werde
[
gegrabenMentel
1470, Wormser Proph.
, Dietenberger.
: ;
gehauwenMentel
14752
: ].
laß dir hacken und raden din grabes hertze, | so mynnert sich dyner selen smertze.
Es ist besser sich muͤssig dragen | Dan is sij hacken odir graben.
es ist ein alt Sprichwort / da Adam Hackete vnd Eua Span / wer war da ein Edelman?
mag das hackenfeld auch etzlichermassen mit der egen geschlichtet werden.
Ebd.
66, 40
: Wer auch will, der mag das mistbreiten bis kurz fur dem hacken oder rühren einstellen.
Ich mag nicht graben (noch hacken), ich schem mich zcu petteln.
daz wir, [...], die reben sollent uf Sant Jörgen tag [...] gehacket hân.
pro hacken, schniden und stiken vineas in Erlispach XXXIII f.
komend och froͤmd knecht her in hakat, den mag man wol geben muͦs und aͤrws.
„Ich kan nit zu hacken kommen“, id est, man last mich nit auch reden.
ist das hacken an rainen [...] verbotten.
Luther, WA ;
Kollnig, Weist. Schriesh.
261, 16
; Gerhardt, a. a. O.
20, 22
; Mon. Boica, NF. ;
Sexauer, Schrr. in Kart.
223, 35
; 2.
›(Holz) schlagen, hauen‹.Wortbildungen:
hak
hakbloch
hakblok
hakstok
haktrog
Belegblock:
ein Vier han gestoln sej Im hauß vffm hack throg gelegen.
Hackplock. Hackstock. densula.
Der esel, schwer wie ein hackstock, | Ungeschickt wie ein aychenblock.
Es sind holczhacker, dij hocken in 5 diebus 12 flueß.
wer in den panförsten hackt ohne verlaubnus, waß der darumb schuldig sei?
unnser beger, das die wăld kainen frembden zŭ hackhn und niderzŭslagen erlaŭbt oder vergŭnt sollen werden.
3.
›etw. mit einer Klinge schlagend zerkleinern, zerhacken‹; hier anschließbar als Ütr.: ›etw. ohne Ordnung, wirr vortragen‹; Syntagmen:
etw
. (z. B. fleisch / kraut / laub / salbei, den fladen / kümmel
) h
.Wortbildungen:
hakbeil
hacke-
) wohl eher ›Fleischbeil‹ als ›Axt‹ (in letzterem Fall zu hacken
2), haktisch
Belegblock:
eyn brotspis, item 2 hackebeil, item 1 brantrutte.
was er [Turca] nicht kan mitnemen von weibern und alten leuten, hackt er voneinander, als werens krautheubt.
stoz krut, eyer vnd schoͤne brot, vnd mit dem ale hacke salbey.
misch dar ein haßen / har, das gesnitten ad gehacket wer / auf das aller klenist.
daz ingwaid wirf hin; den pottich stoß oder hack gar clein.
Ein grossen mechtigen feisten Wallfisch | So ich den zerhaw auff dem hackdisch.
4.
›hauen, schlagen, zuschlagen (mit Waffen)‹; ütr.: ›intrigieren‹; ›jn. verbal bekämpfen‹.Belegblock:
wie sich die welt hasst, beisset, hackt, ists Christlich ?
Vnd hackten mit jhren Handbarten / | Jhnen erschrecklich durch die Schwarten.
Freundt: Der freundt hackt heimlichen, das wissen.
das er sach ainen trakchen | vor im vechten und hakchen.
Ebd.
5505
: [er] gieng zu stechen und zu hakchen | an den slangen und den trakchen.