trester,
wohl pl. t.:
oder
-n
; auch
trest,
der / das
;
–/-en, -ren
;
zu
mhd.
trester
›Treber; was von Ausgetrocknetem übrig bleibt‹
().
›Treber; Rückstand des gekelterten Weins‹; auch: ›Bodensatz bei der Weinkelterung‹; metonymisch: ›Traubenkamm, -stiel‹; ›Schweinefutter‹; ütr.: ›Abfall, wertlose Sache‹; in einigen Belegen auch auf die Verwendung als Düngemittel bezogen.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):
1
 12, ,  1,
1
 6, , ,
2
, , ; vgl. , ,  4,  12.
Syntagmen:
(die) trestern liebhaben / nemen / wegwerfen
;
die t
. (Subj.)
dem herren bleiben
;
die wurzen den trestern einhängen
;
den wein ab den trestern lassen, wein an den trestern stehen, (nicht) versauern, etw. (nicht) aus den tresten weren
›zahlen, leisten‹, [einen Geldbetrag]
für t. empfangen, den bauch mit den trestern füllen, etw. mit trestern eingraben
;
kleine / nasse / wenige, wol ausgedrukte trester
;
die weinberen mit iren trestern, ein schnitling grosser kernen mit kleinen / wenig trestern, die artikel von trestern
.
Wortbildungen:
treset
›Stärkungstrunk (für Wöchnerinnen) aus
trest(er)wein
‹ (a. 1658),
tresterbottich
, ˹
tresterkern
,
tresterkorn
˺ ›ein einzelner Kern, ein einzelnes Korn der Traubentrester‹ (oft als Diminutiv),
trestrich
wohl ›Paste, Masse aus
trestern
(als Düngemittel)‹,
trest(er)wein
›Wein, der aus aufgegossenen
trestern
gewonnen wird‹ (dazu bdv.:
2
).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vinacea. Weinstein trester.
Luther, WA (
1530
):
Es gehoren artickel von trestern vnd kleyen, von knochen vnd beinen fur solche heiligen.
Ebd. (
1537
):
das sie [volck] ein rejner wein und guter, newer safft blieben, und die Spreu, die Hulsen und Trestern weggeworffen wurden.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Lora, æ, Tresterwein / Leur.
Kollnig, Weist. Schriesh.
148, 16
(
rhfrk.
,
1496
):
die drester bliben unserem gnedigsten hern.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
38, 39
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Im herbst nim die trosterkörnlein aus den ausgebresseten drauben, zerstosse die und nim darunter weissen weinstein auch gepulfert
(Herstellung eines Pulvers zur Essigbereitung).
Ebd.
45, 14
:
Das die kornkeffer und meuse das korn nicht fressen [...]. Niemb truesten, mische darunter streu, laß es stehen, bis sie faul werden.
Voc. Teut.-Lat.
cc iiijr
(
Nürnb.
1482
):
segspene treber trester vegel vnsauberkeit.
Bell, G. Hager
129, 1, 15
(
nobd.
,
1594
):
er be gert zwar | sein Bauch zu föllen ane schew | mit den drestren
[
Luther
1545, Lk. 15, 16:
mit trebern
],
welche die sew | asen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
[die sún jsrahel] schauwent zuͦ den frembden goͤtern vnd haben lieb die trestern der weinber.
Maaler (
Zürich
1561
):
Traͤst (das) Das dick so überbleybt wenn etwas außtruckt ist. [...]. Traͤstkernli / Kernen die in beerinen ligend. [...]. Draͤstweyn (der) Ein tranck auß wasser über das traͤst geschütt / Knaͤchtenweyn.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Dar nach leg den halben tail des treschstrichs der wissen winber in die schwartzen und der schwartzen in die wissen.
ist es doch aller boͤst den stamen beroben aller pletter, [...], mit trester oder eschen in gegraben die kletzs oder stamen in die gruͦb oder furch zuͦ legen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
brügelholtz / oder in mangel dessen / stuck von zelten (auß dem kott der Camelen, Gayßen rc. auch auß den trestern vnd trappen der gekelterten trauben gemachet).
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Wer ain weingarten dînt, der schol seinem herren den vorlas
[›den ersten von der Kelter ablaufenden Weinmost‹]
geben; er schol in nicht aus den tresten weren.
Eis, Gottfr. Pelzb.
174, 31
(
öoobd.
,
1. H. 16. Jh.
):
Ainer goss wasser jn trester potigen. Vnd da es etlich zeit darin stundt, da wart es zu essich.
Ebd.
176, 7
:
geus die gemoͤstelten weinpoͤr mit jrn trestern vnd mit jren khempen alls vil du wil vnd jr in das vass gehen.
Winter, Nöst. Weist. ;
Eis, a. a. O.
162, 19
;
24
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 283
.
Vgl. ferner s. v. .