trester,
wohl pl. t.:
-Ø
oder -n
; auch
trest,
der / das
;–/-en, -ren
;›Treber; Rückstand des gekelterten Weins‹; auch: ›Bodensatz bei der Weinkelterung‹; metonymisch: ›Traubenkamm, -stiel‹; ›Schweinefutter‹; ütr.: ›Abfall, wertlose Sache‹; in einigen Belegen auch auf die Verwendung als Düngemittel bezogen.
Syntagmen:
(die) trestern liebhaben / nemen / wegwerfen
; die t
. (Subj.) dem herren bleiben
; die wurzen den trestern einhängen
; den wein ab den trestern lassen, wein an den trestern stehen, (nicht) versauern, etw. (nicht) aus den tresten weren
›zahlen, leisten‹, [einen Geldbetrag] für t. empfangen, den bauch mit den trestern füllen, etw. mit trestern eingraben
; kleine / nasse / wenige, wol ausgedrukte trester
; die weinberen mit iren trestern, ein schnitling grosser kernen mit kleinen / wenig trestern, die artikel von trestern
.Wortbildungen:
treset
trest(er)wein
‹ (a. 1658), tresterbottich
tresterkern
tresterkorn
trestrich
trestern
(als Düngemittel)‹, trest(er)wein
trestern
gewonnen wird‹ (dazu bdv.: 2
).Belegblock:
Es gehoren artickel von trestern vnd kleyen, von knochen vnd beinen fur solche heiligen.
das sie [volck] ein rejner wein und guter, newer safft blieben, und die Spreu, die Hulsen und Trestern weggeworffen wurden.
die drester bliben unserem gnedigsten hern.
Im herbst nim die trosterkörnlein aus den ausgebresseten drauben, zerstosse die und nim darunter weissen weinstein auch gepulfert
(Herstellung eines Pulvers zur Essigbereitung).
Ebd.
45, 14
: Das die kornkeffer und meuse das korn nicht fressen [...]. Niemb truesten, mische darunter streu, laß es stehen, bis sie faul werden.
segspene treber trester vegel vnsauberkeit.
er be gert zwar | sein Bauch zu föllen ane schew | mit den drestren
[
mit trebernLuther
1545, Lk. 15, 16: ],
welche die sew | asen. [die sún jsrahel] schauwent zuͦ den frembden goͤtern vnd haben lieb die trestern der weinber.
Traͤst (das) Das dick so überbleybt wenn etwas außtruckt ist. [...]. Traͤstkernli / Kernen die in beerinen ligend. [...]. Draͤstweyn (der) Ein tranck auß wasser über das traͤst geschütt / Knaͤchtenweyn.
Dar nach leg den halben tail des treschstrichs der wissen winber in die schwartzen und der schwartzen in die wissen.
ist es doch aller boͤst den stamen beroben aller pletter, [...], mit trester oder eschen in gegraben die kletzs oder stamen in die gruͦb oder furch zuͦ legen.
brügelholtz / oder in mangel dessen / stuck von zelten (auß dem kott der Camelen, Gayßen rc. auch auß den trestern vnd trappen der gekelterten trauben gemachet).
Wer ain weingarten dînt, der schol seinem herren den vorlas
[›den ersten von der Kelter ablaufenden Weinmost‹]
geben; er schol in nicht aus den tresten weren. Ainer goss wasser jn trester potigen. Vnd da es etlich zeit darin stundt, da wart es zu essich.
Ebd.
176, 7
: geus die gemoͤstelten weinpoͤr mit jrn trestern vnd mit jren khempen alls vil du wil vnd jr in das vass gehen.
‒
Vgl. ferner s. v. .