treber,
Genus?
–/-n
, auch -Ø
, meist Pl.;träf
.1.
›Trester, Rückstand beim Keltern von Trauben; Abfallprodukt bei der Bier- und Weinherstellung‹; auch: ›Grundstoff zur Branntweinherstellung‹; ütr.: ›wertloses Zeug‹.Syntagmen:
der wein t. aufwerfen
›gären‹, trebern unverkauft lassen, unter der kelter, von den weinbergen heimfüren
; t. zu etw. nütze sein
; wein an den trebern stehen
›ungekeltert stehen‹ (?), most mit den trebern füren
, aus trebern brantwein brennen
, in trebern liefern
, von den trebern etw. abrichten / geweren
; 10 ℔ aus trebern
.Wortbildungen:
träfgeschir
trebernwal
treblen
trebern
gewinnen‹ (a. 1469/79).Belegblock:
Die Bierbrawer die rieffen all / | Man schuͤtt ein Kohln vnd Trebern Wall. | [...] | Wozu sein Trebr vnd Hefen nuͤtz?
das die kleinen stedte, [...], sulden also gedranget sein und ir bier und trebir den negsten gebauern neben in unverkauffen (lassen) suldin.
auß eim aimer [piers] dreu ℔. Summa das tut 300 ℔ und 10 ℔ auß trebern.
der wein von arbait lauter wirt, | wann er treber auf wirfft und girt.
Guttus, Ein oͤllkrug / traͤffgeschirr / ein geschirr dariñ mã koͤstlich geselb hat.
Caspar Meyer von Thun hatte [...] die Konzession erhalten,
uß treberen brantenwein zebrönnen. Wan er [wein] lang an denn trebernn stund, wurd er zu essig.
trest uon den truben [...] trebren oder chleiben.
Racemus rappe [...] trappe win traub [...] ranke [...] rapp [...] traff [...] weinper.
Eß soll auch ein ieder den pergrechtmost [...] vom weingahrten zu meines gnedigen herrn etc. keller [...] füehren und mit dem verlaß auß der lait und nit von den tröbern gewehren und abrichten.
2.
›Schweinefutter‹; eng an 1 anschließbar; negativierend ütr.: ›schlechte Gesellschaft, schlechter Umgang‹.Phraseme:
sich unter die trebern mengen
›sich in schlechte Gesellschaft begeben‹; sich wie eine treberku füllen
›sich vollsaufen‹.Syntagmen:
trebern haben, den schweinen geben, säue / schweine trebern essen,
[einem Tier] ein wenig t. unter etw. geben
; trebern
(Subj.) der sawen gehören
; den ars mit trebern wischen
, jn
. (auch: sich
) / etw
. (z. B. den bauch) mit (den) trebern füllen
, nach trebern trachten
, den bauch von den t. satten
, sich zu den t. brauen lassen
.Wortbildungen:
treberku
Belegblock:
sondern nur trachten nach jrem trog und trebern, darauff sie [menschen] ligen als die Mastsew.
Der Sawen gehoͤren auch trebern und der kue grass.
Wer sich vnter die trebern menget | den fressen die sew.
Vnd er
[der verlorene Sohn]
begerte seinen Bauch zu füllen mit trebern [
tresterLuther
1527: o. ä.;
krüschFroschauer
1530: ;
kleienEck
1537: ]
/ die die Sew assen. [man] gibet ihnen
[Schweinen]
ein gutt geseufe [›Getränk‹]
von molken und ein wenig tröber darunter. er [...] | [...] trinckt gantze und halbe zu | Und fült sich wie ein treber-ku.