hefe,
1.
›Hefe; Gärungsmittel bei der Herstellung alkoholischer Getränke (als Bodensatz zurückbleibend)‹; Syntagmen:
die h. aussaufen / nemen, hinunter werfen, h. auf einem fas anschneiden
, h. mit etw. mischen
; h. (Subj.) an dem boden liegen, in etw. hinein kommen
; h. von bier / wein, geld um h.
; die frische / neue / trübe h
.Wortbildungen:
hefezuber
hefschaffel
hefwein
Belegblock:
nim ein neu ey, weizene kleyen, neue hefen, mache davon küchlein, wirf es in die vaß, so stösset das bier auf.
Heffe von wein. oder von pyr.
Zulecz aber der gottloß hauffen | Der muß die trüb hefen außsauffen.
So daz weib swanger wurt [...], so sol daz haren sein lautter und ain michel tail und sol sein getan als die heffen ligen an dem poden.
so sich begibt, das ain vass geeicht wirt, darinen trauben, wein oder heffen gewesen ist.
welcher heffen auf ain vaß anschneidt, das nit auf truͤb gefisiert ist, soll zu straff geben 2 kreutzer.
Hajek, Guͦte spise
14
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
190v, 41
; Ott-Voigtländer, Rezeptar
216r, 1
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 126
.Belegblock:
Ist aber so der becke, daz in duncket, daz er ze claine [brote] gebachen habe und daz lichte von ungezuͥg beschiht der heffon.
Ich gab im genueg der heppfen, | Das sich muest der tayg erschepfen, | Und macht dar zwe das prot klain.
Keil, Peter v. Ulm
31
; Rechn. Kronstadt
3, 279, 34
.3.
›Rückstand bei der Herstellung von Öl durch Auspressen‹4.
›Rest oder kleiner Teil einer Sache; etwas Zurückgebliebenes‹; mit negativer Konnotation: ›etwas Wertloses, Niedriges‹; Ütr. zu 1.Belegblock:
Jtem .10. und .28. Spricht er [Jsaia], das szo viell an dissem wort fallen, das kaum die hefen und grundsup vom volck selig werde.
das wir Christen der gãtzen werlt / vnflatige hefen / gãtz vñ gar gefressen haben.
der mensch sey verfluͤcht der die bluͦmen seiner iuͦgent wil der werld geben vnd die heffen seins alters wil got oppfern.