kleie,
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kleib, die
;–/-n
;›klein gemahlene Bälge des Getreides, Kleie‹; ütr.: ›wertloses Zeug, Geringfügigkeit‹.
Phraseme:
bettelei und kleien
›wertloses Zeug‹; etw. aussieben wie den weissen von den kleien
; wer sich in kleien mischt, den fressen die säue
.Syntagmen:
die k. ausscheiden / behalten / fressen / malen; etw.
(z. B. schweine
) mit k. füllen / mästen, etw. mit / unter k. mengen / mischen, mit k. waschen; galvei / last / malter / mässel / metze / mutte / sak / scheffel / schüssel k.; roggene / sandige / unreine / weissene k.
Wortbildungen:
kleiechtig
kleienbrei
kleienbrot
kleienbrötler
kleienfresser
kleienfurz
kleienkuchen
kleienmel
kleienpolle
kleiig
kleiknabe
Belegblock:
14 leste meel, 5 leste kleyen, 16 leste korn.
16 scheffel cleyen.
Sam ob Got ein mel butilte | Von irlesenen kernen | [...] | Also schiet Got uz die clien | des vleisches an Marien.
Wizzet ouch, daz kein becke kein clîgen brôt sol veile haben under den benken.
so sal de harne dicke syn vnde vil wiczes dinges vndene an deme bodeme alz de cleyue leghen.
Ein armer Muͤller mein Vatter war, | Mit stand vnd kley bestaubet gar.
Wer sich stets menget vnter die Kleyen | Wird auch gefressen von den Sewen.
Darnach machet man spulicht von molken und kleyen; hat man aber tröber, so darf man der kleyen nicht und geußt es unter die söden.
Ebd.
81, 35
: gieb ihnen [den kälbern] unter die siede ein wenig [...] von kleyenmehl, do man ihnen gütlich thun will.
Ebd.
152, 42
: Wann auch die kleien ein mal aus der muhlen gebracht, sollen dieselben nicht wiederumb in die muhlen zu bringen [...] durchgelassen werden.
daz brot, daz eyn wenig kleyen hat, daz mach tzu stule gen.
auch ist zu mercken, daz dieselben becken slugen albeg aus einem sumer 5 oder 6 metzen kleien.
Hat ein grossen auffgschwollen bauch, | [...] | Mit krumen schenckeln, dick und kurtz, | Er ist ein rechter kleyenfurtz.
ja ward er blaich, val, dan ruh | von hunger och, daz im der buch | sat wurd von den klien.
Do ward er hungers wol gewert, | Das er der klÿen do begert | Die man ze spÿse den schwinen gab.
Die bon die geseet wiert im hornung [...] macht och licht sprúwer und nit vil kligen.
ist es nicht, das du das mêl von den kleien beutelst? [...] laß die kleien ligen, such das perlein.
Furfur kley gruͤst.
wer sich wescht mit den cleien, dem nement si die unsauberkait vast abe.
Nimb alß dan khleiben vnd salz [...] vnd reib im den huef damit.
Ist der haren gevar als die kleyen der inen faren oder als dy gleymen, so ist der mensch sere zebrosten.
soll der müllner ain gehauften halben mezen grieß und ain halben mezen meel geben sambt alerlei kleiben.
Follan, a. a. O.
83, 9
; Herborn u. a., Rechn. Jülich
47, 5
; Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
40, 6
; Gille u. a., M. Beheim
188, 73
; Eis, Albrants Roßarzneib.
125, 36
; Keil, Peter v. Ulm
213
; Weitz, Albich v. Prag
134, 19
; Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
27, 32
; Mollay, Ofner Stadtr.
443, 12
; Shess. Wb.
3, 1402
; Öst. Wb.
3, 575
; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 70
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