priester,
der
;-s/-Ø
;zu
mhd.
priester
›ordinierter Geistlicher, Presbyter‹
(), dies über afrz.
prestre
aus lat.
presbyter
, griech.
presbýteros
›der Ältere‹
(Kluge/S.
; 1995, 647
Schulz/Basler
).2, 659
– Zur Sache: , 203f.
1.
in den älteren Kulturen Vorderasiens, Ägyptens, Griechenlands, Roms, Israels ›Hüter kultischer Traditionen, Schriftgelehrter‹.Syntagmen:
p. und weissager; der grosse / hohe / oberste p
.Wortbildungen:
priesterweib
Belegblock:
Do wart her eyn konigk unde seyn name der wart om gewandelt, das man on nante Melchisedech. her was eyn prister unde der erste, der do opphirte weyn unde brot.
Und her [Herôdes] samente alle vuͤrsten der prîstere und di scrîbêre des volkis und vregite von en wô Christus geboren worde.
Da schlug Jesum jns Angsicht ein diener seher, | So sich doch des schlags kein vrsach in Jesu befandt, | Annas ihn zum hohen Prister Caiphas sandt.
Unde her samente alle dy fursten der pristere unde dy wissagen.
So doch die heyligen Patriarchen vor dem gesetz / welche Priester gewest / selb geopffert vnd prediget haben.
Bischof Albrecht der schribt das dis die wise was des obersten priesters.
Und da selbest obnen da ist ain cappel, da sind priester von Yndia inne, die singent nit meß als wir.
Ebd.
58, 22
: Da selbs taͤt Melchizadech, der gros priester, sin erst opffer unserm herren.
Von India dort priester Johan | Vil bessers tůt in hohem werd.
Joachim der werde man | Dar mit sinem opfer kam | Und leite es uf den altar | Fur den priester Ysachar.
Die zů Alexandria in Aegypten hattend ein priester Saturni.
2.
in der christlichen katholischen Kirche ›geweihter, mit besonderen Vollmachten und Vorrechten ausgestatteter Geistlicher‹.Syntagmen:
den p. einsetzen / eren / kleiden / machen / weihen; der p
. (Subj.) eigentum / pfründe haben, messe halten / haben, weiber nemen, gebet sprechen; dem p. gehorsam leisten / schaden / sich wiedersetzen; der alte / arme / einfältige / erbare / ersame / fromme / geistliche / gelerte / geweihte / junge / kleine / schlechte / ungelerte / warhaftige / weltliche p
.Belegblock:
Kirchengerethe: [...] 4 tebich, 1 kurrock den pristern, 3 korrocke den korschullern.
Pabeste, dar zu bischove, | Priestere, prelate, | Die mit gutem rate | Die cristenheit uf halden, | Vor unrechten gewalden.
daselbst redet der Priester Philippus des Apostolischen Stuhls Abgesandter also.
Des selben dages er sang | sin erste messe. Dez habe er dang. | Prister vnd ander heilikeit | sat er der heilgen cristenheit.
das wirt uns nit ehe zůgelassen, biß wir zů priester und vättern gesalbet werden.
wolde ein pristir zu vile innekeit suchin in der messe, he mochte tun daz schedelich were.
an sollichem geczuge vorleget man unbillichin prister unde monche.
Da hat ein schlechter Priester oder Capplan den rechten tempel gottes geweyhet und geheyligt.
das ein priester starb [...] der was ein altariste zu S. Ulrich.
So hat derselbig priester, euer bruder, sulche seine wertliche nachgelassenen guter auf euch als auf seine naturliche leibliche schwester allein gefellet und geerbet.
der Erber man her ffranczke von lewenrode, ein prister.
das ein yglich prelate ettliche frome geschickte pryster seines stifftes dem egedochten her Gerhard vorgebe.
so mag ein priester messe lesen mit urlaub eyns bischofs an einer ungeweychten stat.
auch sol keyn gebawer keyne edelman oder keinem priester nicht zu kauf geben hinder unßerm genedigen herrn.
das die jungen priester sollen und mogen weyber nemen.
das ein Priester von Sinnen kam und treib vil abenthuͤer und kunt jederman ein Schlotterlin schlagen.
jn der bychte durch den priester enbindet er jne von allen sünden.
Da lit Sant Jeronimus, der da priester und cardinal waz und der die byblin und den psalter von ebrayschin zů lattin bracht.
so ist der würt den opferwein nit schuldig, sonder wer die prister hat, soll ihn geben.
daz ein ieglicher priester in derselben kilchen gephruͤndet und gotzbegabet da selbes sitzen und wonen sol.
Wol mag ein ietlich statt under uns einen schlechten edelmann oder einen priester zů burger innemmen.
also, daz ain ieklicher lúpriester der vorgenant Verenum von Rod jarzit selb andre priester järlich und eweklich begân sol.
ich saste einen priester, einen brediger zů den fuͤssen eines sines frúndes.
der briester, der dieselben mess singet datz dem alter vnserr stift, sol haben alle wochen ainen vnd zweinzich phenning.
Wenn der priester zu dem alltar Gottes oder zu der messz geen wil, so sol er voran seinen amplick oder antlicz, mwnt und hennde rayncklich waschen.
Einem idleichen priester, der das kan, dem ist aufgesëczt das amt der prëdig.
daß das stift [...] gelert priester uf sölich pfarr setze.
also han dy prister von dem babst daz geisteliche swert.
fernner Bittet Ime ein Priesterr Zuuergonnen vnd sich mitt gott Zuuorsohnen.