goller,
das
,
auch
der
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
gollier
›Halsbekleidung‹
, dies aus
frz.
collier
().
›Halskrause, Kragen; Halskette; Mieder, Korsett‹; später auch für das ganze Oberkleid gebraucht; speziell: ›Kettenhemd unter der Rüstung, ledernes Panzerhemd‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Wortbildungen:
gollermieder
.

Belegblock:

Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1513
):
schenckt ich meiner schnur [...] ein firtel leberfarb arrles czu einer schauben mit einem hohen goller.
Sachs (
Nürnb.
1539
):
Am feyertag frü thun sie mich fretten | Mit goller und mit hauben-gletten.
Ebd. (
1562
):
Thell spannet auff sein armbrust schon | Und legt darauff ein pfeyle sein | Und steckt auch ein ins goller ein.
Ebd. (
1553
):
ich wil dir kauffn ein schamblotschauben, | Ein sammaten goller, ein ertzene hauben.
Hampe, Ged. v. Hausrat
2, 5, 31
(
nürnb.
,
1544
):
Daran man thw die wesch aufhangen | Leilach, küszichen vnd vnterhem | Halshem, facilet, goller.
Hulsius
G iijr
(
Nürnb.
1596
):
Goller / liderin Goller / vne cuirasse.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Goͤller. Amiculum [...] liderin Goller. Diphthera. [...] Halsmantel. Amiculum.
Spanier, Murner. Narrenb.
34, 7
(
Straßb.
1512
):
Die lüß hondt ein gerechtikeit | [...] | Wann in die hitz zů groß wolt syn | [...] | So hondt sy keiserlichen gwalt, | Das sy stygen durch die falt | Vff das goller.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
die frawen tragen samattin, verbroͤmte Goller, das man auch nit Unterscheid kan hon, weliche edel, Burgerin oder gemeine Metz sy.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1530
):
Naͧch dem adel rittent die ratsherren von der stat, in schwartz, oben ein breit goller rund umb von schinfech.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Lag in sinem stuͤbli uf eim bret, [...], zů streng kalter zit mit eim boͤsen goler bedeckt.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1668
):
wann weiber [...] gar zue kurtze, gestimbte röck oder juppen oder zue vil ausgeschnittene halsmäntelin oder goller und gollermüder haben.
Sappler, H. Kaufringer
10, 25
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si begraif in bei dem goller | und zerrüttet im hin und her | gar krefticlichen seinen leib.
Chron. Augsb. Anm. 4 (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
[der vogt] griff im in das goller, [...] und fuert in in die eysen.
Niewöhner, Teichner
671, 33
f. (
moobd.
,
1469
):
nu habens aber ein sytt | da sy der pawrn spottent mit | mit den hohen golliren: | das was ee der pawrn zyern; | wer das hochste gollir trug, | der was vor den andern allen klug. | [...] | wer das hochst gollir hat | da der hals ist mit umbslozzen | der hat in allen vor geschossen | und ist recht als ein halseysen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Achten domals kains eisenhuets oder hauptharnasch nit, weder panzer noch goller.
Koppitz, Trojanerkr. ;
Straus, Juden Regensb.
118, 8
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. II,
1381, 2
;
Bremer, Voc. opt.
276
;
Voc. Teut.-Lat.
l iiijv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 1215
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 112
.
Vgl. ferner s. v. .