okzident,
der
.
›Okzident, relativ zum
Orient
westlich gelegene, durch den Sonnenuntergang gekennzeichnete Gegend‹.
Bedeutungsverwandte:
bzw. Orientierungsfeld: ˹,  9˺ (für ›Osten‹), ˹ 5,  2, , ˺ (für ›Westen‹), ˹, ˺ (für ›Norden‹), ˹,  2˺ (für ›Süden‹).
Syntagmen:
die sterne bis gegen o. gehen, der bliz von orient gegen o. leuchten, die sonne im o. nieder, zu gnaden gehen, j. von o. kommen, das firmament die planeten vom orient zu dem o. werfen
;
eine farbe von o
.
Wortbildungen
okzidentisch
(dazu bdv.: ; ggs.: , ).

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
si sullen kuͦmen von Oriente und Occidente
[
Mentel
1466:
westen
; Var. 1475
2
–80:
vndergang
;
Eck
1537:
nidergang
;
Luther
1545:
abend
]
und Aquilône und Austrô und zcuͦ sitzen in dem rîche gotis.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Wir Baricoldus soldan in der grossen Babilonien, [...] ein gepieter des volcks von orient gen occident [...].
Gille u. a., M. Beheim
124b, 530
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
so gente | die andern stern von sun auff gang – | daz ist von orient – also lang | hin pis gen occidente.
Sachs (
Nürnb.
1545
):
Des menschen sun wirt wie der blitz | Kummen, der leucht von Orient | Widerumb hin gen Occident.
Ebd. (
1530
):
Auch ist das römisch kayserthumb | Geendert worden offt mit rhum, | Etwan lang zeit in Orient, | Nachmal wider in Occident, | Auch etlich zeit in Franckenreich.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
auf dem kreys ysachar von dem orientischen oder ostnischen teyl vntz biß zuͦ dem occidentnischen
[Var. um 1475-1518:
zuͦ der gegent des nidergangs
;
Cranc
, M. 14. Jh.
westin
;
Luther
1545, Ez. 48, 25:
gen abend
]
oder westnischen teyl: zabulon eine.
Lauterbach, Orhein. Rev. (
nalem.
,
v. 1509
):
Europa, das ist Iaphets teil, [...] wirt in drÿ geteilt, ein teil gegen orient, den andern gegen occident [...]. Von orient, das ist von dem land libie bis zu den sulen Hercules gegen octident.
Plant u. a., Main. Naturl.
204rb, 18
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
also wirfet dc firmamentū die planeten von oriente zvͦ dem occidente aller tegelich.
Morrall, Mandev. Reiseb.
115, 2
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
daz man mag faren umb und umb die welt und wider umb kumen in sin haimet, [...] Da von soͤllent ir wissen daz die die da sind gelich in dem mittemtag
[die halten]
ir fuͤß wider fuͤß die da sind in septemtrione, und die von orient gen den die da sind inoccident.
Rot
333
(
Augsb.
1571
):
Occident, Nidergang / das ort da die Sonn nider oder zu genaden gehet.
Klein, Oswald
33, 1
(
oobd.
,
1417
/
8
):
Ain tunckle farb von occident | mich senlichen erschrecket.
Schmitt, Ordo rerum
18, 7
;
Ralegh. America ;
Bechstein, a. a. O. Mt. ;
Sudhoff, Paracelsus ;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
187
;
Klein, a. a. O.
20, 14
.