orient,
das
-(e)s/–
; mehrfach lat. Flexion.›Osten als eine der vier Gegenden, in die man die Welt vom Sonnnenstand her einteilt‹; metonymisch: ›alles mit dem Osten Verbundene‹, z. B. ›östlich wohnendes Volk (samt einzelner herausragender Personen)‹; ›Osten als Richtung‹, vor allem unter Aspekten wie der Herkunft von Wertvollem (Edelsteinen, Gewürzen), des Aufgangs der Sonne, des Aufleuchtens des Tages.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld von Norden über Osten und Süden zu Westen): , 1; 8; 9, (der
) 2, , 1; , 3; 5, , 3.Syntagmen:
das o. bekriegen
; das o
. (Subj.) nähen
; j. gegen o. sehen / liegen
›ansässig sein‹, sich gegen o. keren, von o. kommen
(z. B. der tag, ein gast
) / leuchten
(z. B. ein bliz, der tag
) / sausen
(z. B. ein wind
), einen stein von o. bringen
; der keiser, die landschaft des orientes
; die insel / porte gegen o., der stern in o., der glast / rubin / safran / lauf (des himmels) von o., das gold / geschlecht / volk von o., die sterne / perlen, die drei könige, die Goten von o
.; das ganze / obere o
.Belegblock:
vnd sal syn eynes guͦten gerochs mit eyner scherpff. vnd diß ist gesaget von dem saffran von orient.
die [wasser] fliessen alle viere auß dem Paradeiß / vnnd befeuchten alle Regionen vnnd Landtschafften / des gantzen Oriens.
Wô ist der geborn ist der Juden kuͦnig? wan wir sâhin sînen sternen in Oriente
[
ostenMentel
1466: ;
aufgangEck
;
MorgenlandLuther
1545: ].
si sullen kuͦmen von Oriente
[
ostenMentel
1466: ;
auffgangEck
1537: ;
MorgenLuther
1545: ]
und Occidente und Aquilône und Austrô und zcuͦ sitzen in dem rîche gotis. Zympagu ist eyn insula in India kegin orient.
Sie ist mein lust, [...] licht, heller flamme samme, von Orient her, Der stern. sie ist der ern zuchte.
In India, orient-wartz, | Darinn auch sind die leut noch schwartz.
Setz hie die ersten port | Gen Orient an das ort.
Do Richart vertzug hat, do kart er sich gegen Orient und thet sin gebet mit guottem hertzen.
Asia / der dritte vnd groͤste theil der Welt / Orient / Morgenlaͤnder [...] wirde also genandt von asen.
Die götter sind erczörnet ser | Daz wir ye als ver | Geczogen sind: ez nend
[s.
nähen 1]
| Zu stund die orient. er [wachter] kunnt ain gast mit gelast von oriente.
Wach auff, mein hort! es leucht dort her | von orient der liechte tag.
1 türckischer leffel von grien orientischen jaspis.
Ebd.
1376
: Das schöne große orientalische jaspis ablange formirte geschir.
[Pompeius] zuͦg in Asia und bekriegt vast das gantz orient in kurtzer zeit.
auch entgegent im alle geschlächte von dem obristen orientali untz auf das aüsserist occidentali.
Ludwig ward auch genant der lissbet, dem gefuel die provintz in Alemania gegen orientwertz.
v. Tscharner, a. a. O.
4, 29
; Jahr, H. v. Mügeln
485
; Neumann, Rothe. Keuschh.
3551
; Gille u. a., a. a. O.
124b, 529
; Wyss, Luz. Ostersp.
3094
; Morrall, Mandev. Reiseb.
138, 21
; Spechtler, Mönch v. Salzb.
10, 89
; Klein, a. a. O.
20, 1
.‒
Vgl. ferner s. v. .