niederneigen,
V.
– Älteres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›sich demütig vor jm. verneigen, beugen‹ (von Personen gesagt); ›sich vor jm. senken‹ (von bannern, speren
gesagt; poetisch); Belegblock:
daz sich die vanen iht vielden, | die sper nicht niderneigten, | [...] | gein Jesus Cristes fuzen.
Wir neigen uns dir, herre, | In dirre grozen sere | Nider untz uf die erden.
2.
›sich / jn. einer als ,unten‘ verorteten, als ,niedrig‘ metaphorisierten Kraft / Sache zuwenden; jn. unterstützen‹; Belegblock:
daz werc der ubirsten dinge ist allezit ein ufrichtin und ein ordenen in Got. ist daz der vigint wol icht wirkit, daz ist alle zit ein nidirdruckin und nidirneigin.