niederknien,
V.
1.
›vor e. S. (z. B. vor einem Altar) / jm. (auch: vor dem Teufel) niederknien‹ (als Teilhandlung eines rechtlichen oder rechtsähnlichen Rituals mit dem Ziel, die Beziehungs-, speziell Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Personen zu konstituieren); Belegblock:
so muss er vor dem hohen altar niederknien, daselbst zuvor den eid thun und alsdan zu denen anderen sindscheffen sitzen und helfen weisen alle freyheiten.
die gingen alle gemeynlich / vnd knyweten nyder vor dem konnig.
sú spräch: ,das well wir guͦt län sin | und richten uff ain andern loff. | [...] | knúw nider, ich muͦß ritten dich! | du bist ain törehtz schmal vih; | wiltu kiffen haber ströw?‘
Da ward den puren zuͤgemuͤtt, das sy dem grauffen ir fenlin solten geben und fur in niderknuwen und sich bekenen, das sy unrecht gethon hetten.
vil schnelle vordert er [tiefel] für sich | den haubtman aus der ersten schar; | der kniegt da für in nider dar.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›niederknien‹ (als Zeichen der Anbetung oder Verehrung sowie als Ausdruck einer Bitte gegenüber einer göttlichen oder gottähnlichen Person).Syntagmen:
n. und anbeten / beten / bitten / sprechen, mit andacht n., mitten in der sünde n
.Belegblock:
Auff solch verheissen [...], knie ich nidder, und hebe meine augen auff gen himel und bitte umb trost [...], damit wird er geehret als ein rechter Got.
und sollen nider knyen zu kyrieleison und sprechen pater noster.
Unde gyngen in daz huz unde funden daz kynt mit syner muter Marien unde knyten nydir unde anebetten iz.
so knúwe núnstund nider in des untoͤttlichen gottes eren und bitt in das [...].
daz in der vasten czway ampt gevallen auf ain tag, [...], sprechen wıͤr mess zw terczzeit von dem fest und an niderchnyͤn.
Wunderlich, Fierrabr.
147, 10
; Feudel, a. a. O.
61, 29
; Wyss, Luz. Ostersp.
3, 162, 78
; Lauater. Gespaͤnste
68v, 7
; Mollay, H. Kottanerin
16, 6
.